[Hintergrund] Das erste Kloster [7101 - 7122]

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Cassandra Rieves
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[Hintergrund] Das erste Kloster [7101 - 7122]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 10:03

*Eine in weißes Leder eingebundene Mappe befindet sich vor euch. Darauf wurde geschrieben: „Augurin Theresa Hohenheim und der Fall des ersten Klosters“*

In dieser Mappe befindet sich das Schriftwerk zu der Erschaffung des Postens der Augurin insbesondere der aller ersten Augurin Theresa Hohenheim die einst die Verbrennung des Klosters, dass von Bertha Bestraufung erschaffen wurde wiederspiegelt. Ebenfalls wurde die Suche nach einem neuen Kloster bzw. der Bau des zweiten Klosters, sowie die Suche nach einem geeigneten Ort in dieser Mappe niedergelegt. Da die Augurin unter anderem auch als Blinde Seherin bekannt ist wurden die folgenden Berichte von den einstigen Obersten Matriarchinnen verfasst und abgelegt.

Aufzeichnungen Cynthia Grüntal – Oberste Matriarchin (7030 - † 7105)

2. Feuertag im Hartung des Jahres 7101


Eigentlich hatte ich nicht darauf gedacht, dass an dem heutigen Tage etwas sonderbares passiert und darauf vorbereitet waren wir im Kloster ehrlich gesagt auch nicht, aber es sollte sich an diesem Tag doch etwas sonderbares ereignen und wir sollten im Kloster Zuwachs bekommen. Die meisten Schwestern gingen ihren alltäglichen Aufgaben nach, als es dann zur Mittagsstunde an den Toren des Klosters klopfte und eine meiner Schwestern mich zur Türe rief. Auf dem Weg zum Tore selbst das weiß ich noch dachte ich mir nur „Wer stört mich grade beim Beten“. Als ich jedoch am Tore ankam erblickte ich eine Gestalt komplett in weiße Seide gehüllt und eine Kapuze über das Haupt gelegt. In der Hand hielt sie einen Stab auf dem Sie sich abdrückte. Desto näher ich heran kam, desto neugieriger wurde ich auch und als ich kaum zwei Fuß vor dem Tor stand bemerkte ich es. Die Person trug um die Augen herum ein Tuch, was darauf hindeutete, dass Sie blind gewesen ist. Ich war kaum angekommen an der Position, als die Dame begann zu sprechen und mir mitteilte, dass Sie Theresa Hohenheim sei und gekommen ist um in den Orden aufgenommen zu werden. Während diese Worte über ihre Lippen kamen hob Sie eine Hand und streifte sich die Kaputze vom Haupt. Darunter zum Vorschein kam eine… Glatze? Es verwunderte mich, aber nein es war keine richtige Glatze. Oben war sie zwar kahl, aber am Hinterkopf befand sich lang zusammengeflochten ein Zopf der in der Robe ihren Rücken hinunterzufallen schien. Sie teilte mir mit, dass Sie weit gereist sei um hier her zu gelangen und um ein Gespräch mit mir bitte. Nach kurzer Überlegung willigte ich ein, denn es schien keine Gefahr von ihr auszugehen. Naja wie auch.. eine Blinde.. junge Frau.
Zu meiner Überraschung konnte Sie mir ohne große Mühen folgen und bemerkte gar, dass ich verwundert war, denn Sie sagte zwischendurch kurz, dass Sie auf meine Schritte lauschen würde um mir zu folgen und das Sie keine Sonderbehandlung von irgendjemandem haben wolle nur weil sie Augenscheinlich nichts sehen könne, denn andere Sinne würden hervorragend funktionieren.
Ich ging mit ihr in einen kleinen Raum, wo normalerweise Einzelunterricht stattfindet um das Gespräch mit ihr zu führen.
Sie berichtete mir davon, dass Sie erst 18 Jahre alt sei und von unserem Orden auf den Straßen gehört hat. Allerdings sei dies noch nicht alles….

Sie erzählte davon, dass sie eine Gabe von Merrldyn selbst erhalten hätte und Dinge voraussehen könne. Ich war im ersten Moment etwas skeptisch. Ich meine ich hatte von sowas gehört, aber eine Prophetin hier im Kloster? Warum sollte sie dies tun? Aus Nächstenliebe?

Sie berichtete mir von Vorfällen die nicht lange her gewesen sind. Leider konnte ich daran nur nicht festmachen, ob Sie es tatsächlich sah oder ob Sie es von jemand anderem einfach nur gehört hat.
Generell würde natürlich nichts dagegen sprechen Sie dennoch aufzunehmen im Kloster, wobei ich mit mir haderte, wenn es eine Lüge wäre, dann wäre Sie hier natürlich falsch. Wenn es aber die Wahrheit ist, dann hätte unser Kloster eine wertvolle Bereicherung erfahren.
Unter dem Umstand, dass wir zur Zeit nicht allzu viele Schwestern waren und ich doch sehr neugierig war, ob ihre Aussage der Wahrheit entsprach nahm ich sie vorerst als Novizin auf und stellte Sie den anderen Schwestern im Kloster vor. Natürlich sprach ich in diesem Moment noch nicht von Ihrer sogenannten Gabe, damit ich erst einmal abwarten konnte und beobachten konnte, ob Sie denn wirklich die Wahrheit sprach oder ob dies nur eine dumme Aussage von einer jungen Göre war.

2. Wassertag im Heumond des Jahres 7102

Nun ist es bereits über einen Jahreswechsel her, dass Theresa zu uns ins Kloster stieß und aufgenommen wurde. Ich habe Sie die ganze Zeit im Auge behalten und musste feststellen, dass ihre Aussage korrekt war. Sie ist wirklich eine Prophetin und kann vorhersehen, was in naher Zukunft eintreffen wird. Wir haben vor einiger Zeit eine Schwester ausgesandt auf Mission um in einem Dorf Frieden zu stiften solange kein Kirchen Anhänger vor Ort ist. Nach mehreren Wochenläufen hatten wir noch keine Nachricht erhalten und eigentlich ist es brauch, dass regelmässig Botschaften überbracht werden. Diese jedoch blieben dieses Mal aus und Theresa konnte uns genau sagen was passiert war ehe wir es selbst erfahren haben. Sie wusste sogar bereits vorher, wo genau unsere Schwester zu finden sei. Für mich reicht das um ihr Anerkennung zukommen zu lassen deshalb habe ich mir etwas durch den Kopf gehen lassen. Ich habe verfügt, dass wir in der Schwesternschaft einen besonderen Posten / Rang einbinden sollten um Prophetinnen zu ehren. Der Stellenwert dieser Prophetinnen wird als Beraterin der Obersten Matriarchin, als auch der Matriarchinnen darstellen. Dieser Rang wird als Sonderrang genutzt, was heißt man braucht keines Wegs den normalen Lauf einer Schwester durchführen, mal davon ab, dass es sich in Theresas Fall sehr schwierig gestaltet, als Blinde Prophetin. Ich habe mir jedoch sagen lassen durch verschiedenste Quellen, dass gute Prophetinnen immer blind seien. Aus diesem Grunde werden wir mit dem heutigen Tag den Rang „Augurin“ einführen. Dieser Rang ist gleichzusetzen mit dem einer Matriarchin. Ebenfalls wird nun der Rang der „Augurin“ im Tagebuch von Bertha Bestraufung von mir ergänzt, damit dieser Rang auch zukünftigen Generationen erhalten bleibt. Natürlich wird eine Augurin auch jegliches Wissen, dass in der Schwesternschaft vorhanden ist erhalten, ebenfalls sofern es den möglich ist werden wir ihr das Kämpfen beibringen, jedoch glaube ich, dass sie eines höheren bestimmt ist und dadurch eine große Bereicherung für die Schwesternschaft ist. Das einzige Privileg, dass wir Ihr zu teil kommen lassen ist, dass schwere Aufgaben von ihr nicht übernommen werden müssen allein unter dem Umstand, dass sie nicht mit ihren Augen sehen kann, was wir sehen. Dafür ist ihre Blindheit meiner Meinung nach aber ein wichtiger Bestandteil, denn ich denke, dass Sie durch diese Blindheit ihre Visionen wesentlich klarer erkennen kann als jemand der über ‚Augen‘ verfügt.

1. Donnerstag im Wonnemond des Jahres 7104

Ich weiss, dass Theresa nun schon eine ganze Weile bei uns im Kloster ist doch erst mit dem heutigen Tag kann ich etwas über ihre Herkunft sagen. Niemand hatte bisher danach gefragt, da es unwichtig erschien. Doch nach mittlerweile längerem Reden, da Theresa etliche Narben am Körper aufweist habe ich sie am heutigen Tage in einen Stillen Raum geholt um nachzufragen. Ich wollte damit erreichen, dass diese Rederei aufhört und vor allem kam sie bis heute auch nicht selbst mit der Sprache heraus. Was ich allerdings am heutigen Tage erfahren sollte... ich glaube das hätte niemand erwartet. Um es auch genauso wiedergeben zu können, wie es mir erzählt wurde habe ich mich dazu entschlossen ihre Geschichte Wort für Wort als Zitat aufzunehmen:
„Nun… ich rede ungerne über die Zeit bevor ich hier zu euch ins Kloster gekommen bin, aber ich glaube auf der anderen Seite habt ihr es verdient denn ihr seid mittlerweile bereits Jahre für mich da gewesen und ja.. ich habe bereits gemerkt, dass man mich während ich mich gewaschen habe beobachtet hat und mit Sicherheit sind den anderen dabei die Narben aufgefallen. Das was ihr jedoch bisher nicht gesehen habt ist dies.“

- In diesem Moment nahm Sie die Augenbinde von ihrem Gesicht herab und entblöste, ja das trifft es gut ihre Aug.. hm nein.. Ihre ausgebrannten Aughöhlen. –

„Ich bin aufgewachsen eigentlich, wie jedes andere Kind auch. War viel unterwegs, da meine Eltern nun wie soll man sagen Freunde der Züchtigung waren. Das schlimme daran war, dass sie mich sogar schlugen, wenn ich nicht einmal was gemacht hatte. Im Alter von acht Jahren hatte ich meine erste Vision. Ich wusste, dass in dem Dorf ein Junge vermisst wird und ich habe ihn gesehen. Als ich die Bewohner dort hinführte fragten Sie mich natürlich, woher ich das wissen konnte, da die Höhle in der er sich versteckt hatte sehr versteckt im Wald gelegen ist. Als ich Ihnen dann davon erzählte, dass ich die Höhle gesehen habe, aber nie dort gewesen bin wurde ich anfangs als Hexe beschimpft und sollte schon verbrannt werden. Der Richter der das Urteil fällte jedoch wollte kein Kind töten und sprach das Urteil, dass sie mir das Augenlicht nehmen sollten. Ich sollte nie wieder den Sonnenaufgang oder Untergang sehen und so geschah es auch. Mit Eisen und Feuer brannten Sie mir die Augen aus den Höhlen. Nachdem dies geschehen war wurde ich auch im selben Streich aus dem Dorf verbannt, obwohl ich eigentlich nur helfen wollte. Nun das hat man wohl davon. Ich lebte daraufhin Jahre lang auf der Straße bis ich in einem Dorf davon hörte, dass es ein Kloster geben würde in dem nur Frauen sind. Ich dachte ich versuch es und so klopfte ich vor einigen Jahren an eure Tore und ich bin froh, dass ich es getan habe, denn hier scheine ich wirklich etwas bewirken zu können.“

Dies waren Ihre Worte bevor Sie sich die Augenbinde wieder überstreifte. Ich muss gestehen ich wusste im ersten Moment nicht wirklich, was ich dazu sagen sollte. Das einzige, was mir dazu eingefallen ist, war das ich froh bin sie hier zu haben und das Sie sich hier keine Sorgen mehr machen müsste, denn wir haben Nahrung und wissen auch, dass sie keine Hexe oder dergleichen ist. Mein Gefühl sagt mir, dass Theresa noch großes vollbringen wird und uns irgendwann einen großen Dienst erweist.

*Dies war der letzte Eintrag in der Mappe der von der Obersten Matriarchin Cynthia Grüntal gemacht wurde. Nachstehende Einträge wurden von der neuen Obersten Matriarchin Alayna Talfurt niedergeschrieben. *
Cassandra Rieves
Bischöfin von Vesper
Oberste Matriarchin der Schwesternschaft des Merrldyn

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Cassandra Rieves
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Re: [Hintergrund] Das erste Kloster [7101 - 7122]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 10:04

Aufzeichnungen Alayna Talfurt – Oberste Matriarchin (7062 - † 7135)

3. Erdentag im Nebelung des Jahres 7106


Es ist nun schon einige Zeit vergangen seit Oberste Matriarchin Cynthia Grüntal von uns gegangen ist. Nach einigen Überlegungen stellte sich mir die Frage, ob die Augurin bescheid wusste, dass ein Wechsel der Führungsposition bevorsteht. Ich habe sie zu mir gerufen und das Gespräch mit ihr gesucht, da in diesem Fall meine Neugier größer war, als der Glaube daran, dass sie es nicht gewusst hat. In dem Gespräch selbst gestand die Augurin mir, dass sie wusste, dass der Führungswechsel zeitnah kommen würde und ich das Kloster übernehmen würde. Sie sprach des Weiteren auch davon, dass während meiner Zeit als Oberste Matriarchin etwas geschehen würde, etwas dunkles. Sie konnte jedoch nichts genaueres hervorsagen. Sie sprach davon, dass es noch zu weit in der Zukunft liegen würde und die Bilder die sie wahrnimmt klarer werden, desto näher die Ereignisse rücken. Es könnte noch Jahrzehnte dauern bis das Ereignis klarer wird. Ich muss gestehen, dass ich mit dieser Aussage zu diesem Zeitpunkt nichts wirkliches anfangen konnte. Wie ernst ich diese Warnung nehmen konnte wusste ich auch nicht, aber da Sie nun schon eine ganze Weile bei uns Augurin ist und mir nicht bekannt ist, dass sie jemals gelogen hat habe ich beschlossen in der nächsten Zeit vorsichtig zu sein und schon einmal unser Rüstlager aufzufüllen. Leider konnte sie nicht einmal sagen welcher Art die Bedrohung ist, aber ich denke sicher ist sicher, damit wir für den Notfall gewappnet sind. Von der unvermeidlichen Bedrohung werde ich keiner Schwester etwas sagen, da ich niemanden beunruhigen will und auch keine genauen Einzelheiten habe, vor allem da nun bald der Jahreswechsel ansteht ist es der Denkbar ungünstigste Moment. Es gibt viele Vorbereitungen zu treffen um Merrldyn für ein erfolgreiches Jahr zu danken.

1. Sonnentag im Heumond des Jahres 7116

Es sind nun bereits zehn Jahreszyklen vergangen seit Augurin Theresa von der Drohenden Gefahr sprach. Doch bis zum heutigen Tag wurde darüber kein Wort mehr verloren. Heute kam sie zu mir ins Zimmer und sprach davon, dass ihre Vision von einst zurückgekehrt sei. Sie sprach davon, dass sie gesehen hat, wie das Kloster brennen würde, aber konnte nicht ausführen durch wen oder was dies Szenario eintreten würde. Ich sagte ihr darauf hin, dass sie erst einmal still schweigen bewahren sollte, denn es scheint immer noch in ferner Zukunft zu liegen, dass dies eintreten würde. Dennoch überlegte ich mir, dass ich die wichtigsten Dokumente und Schriften bereits aus der Bibliothek kopieren lasse und die originale an einen sicheren Ort schaffen lasse, damit davon nichts verloren geht und wir Sie im Notfall dann wieder beschaffen können. Dies würde allein schon einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Hoffentlich wird die Zeit dafür ausreichen. Ich weiß, dass unweit ein Dorf ist, wo mir ein Bewohner einst sagte, dass ich jederzeit, wenn ich etwas benötige kommen dürfte. Ich werde dieses Angebot annehmen und mir von ihm ein Zimmer oder ähnliches besorgen lassen an denen wir die Schriften lagern können einige Zeit. Diese werden wir wieder abholen und er darf seinen Platz wieder haben.

*An der Seite wurde ein Pergament angeheftet*
An die Oberste Matriarchin Alayna Talfurt
Von Tavernenbesitzer Markus Oberian

Seid mir gegrüßt Alayna Talfurt,

ich wollte euch darüber berichten, dass es meinem Sohn Marius bereits viel besser geht seit ihr hier gewesen seid und den bösen Geist aus seinem Körper vertrieben habt. Ich kann euch gar nicht genug dafür danken. Deswegen habe ich beschlossen diesen Brief zu verfassen um euch anzubieten, dass ihr jederzeit auf mich zukommen könnt, falls ihr einmal etwas benötigt. Sei es eine Unterkunft oder Nahrung für eine Pilgerreise. Ich stehe tief in eurer Schuld und bin euch auf ewig zu Dank verpflichtet, dass ihr meinem einzigen Sohn das Leben wieder geschenkt habt.
Des Weiteren möchte ich euch sagen, dass kurz nachdem ihr abgereist wart ein seltsamer Mann im Dorf war. Er war vollkommen behangen mit Talismanen und Amuletten. Er trug ein Rapier bei sich auf dem ebenfalls Symbole eingraviert waren und fragte, ob vor kurzem eine Hexe bei uns im Dorf vorbeigekommen sei. Ich bin nicht sicher nach wem er genau suchte, aber es war zu kurz nach eurer Abreise. Ich glaube, dass er euch verfolgte. Darum möchte ich euch darum bitten, dass ihr Vorsicht walten lasst.
Ich wünsche euch und euren Schwestern alles Gute auf eurem Weg und möge Merrldyn euch schützen.

Gezeichnet

Markus Oberian
Tavernenbesitzer zum goldenen Eber
2. Feuertag im Hornung des Jahres 7118

Nachdem nun etliche Bücher aus der Bibliothek kopiert wurden habe ich heute einen Kutscher beauftragt mich und Theresa, da ich sie gerne dabei haben wollte, zu Markus Oberian zu fahren, damit wir gemeinsam klären können, dass wir eine Möglichkeit bekommen die Schriften aus unserer Bibliothek zu lagern. Natürlich muss ich gestehen, dass ich auch Marius den Sohn von Markus gerne widersehen wollte, denn mittlerweile wird aus ihm auch ein stattlicher Mann geworden sein. Ich hatte natürlich einen Boten vor raus gesandt der Markus über unseren Besuch informieren sollte. In der Kutsche klärte ich Theresa über mein Vorhaben auf, damit diese nicht im Dunkeln verbringen musste und sie stimmte mir zu, dass dies ein guter Weg sei. Weiterhin gestand Sie, dass ihre Vision noch immer nicht deutlicher geworden ist. Sie weiß nur, dass das Kloster brennen wird, aber konnte immer noch nicht sagen wer oder was der Auslöser dafür sei. Es könnte immer noch alles sein, dass gute daran ist, dadurch das die Vision so undurchsichtig ist wissen wir, dass es nicht in unserer Abwesenheit geschieht. Ich trug ihr jedoch auf sobald die Vision deutlicher wird solle sie mich informieren, egal zu welcher Tages oder Nachtzeit. Als wir im Dorf angekommen sind stellte ich fest, dass es schon eine ganze Weile her ist seit ich dort gewesen bin mittlerweile ja zehn Jahre. Alles hat sich verändert. Es gab neue Gebäude und alte existierten nicht mehr. Als wir bei der Taverne jedoch ankamen musste ich schmunzeln, da das erste was mir durch den Kopf ging war: „Manche Dinge verändern sich nie.“ Die Taverne sah immer noch genauso aus, naja etwas älter, aber ansonsten genauso wie vor zehn Jahren. Markus und seine Frau Lorelei, sowie der mittlerweile wirklich stattliche Sohn Marius erwarteten uns bereits vor der Eingangstüre und halfen uns aus der Kutsche hinaus mit einem Lächeln. Ja es war bereits lange her und man sah Ihnen förmlich an, dass sie beinah froh schienen mich einmal wieder zu sehen. Als ich mich dann vor allem auch nach Marius erkundigte sprach er mehr oder weniger davon, dass er mir so dankbar ist, dass er nun auch als normaler Mensch leben darf und in der Taverne seinem Vater und seiner Mutter helfen darf, wie er es ohne mich vermutlich niemals tun gedurft hätte. Es ist immer wieder schön so etwas zu hören. Auch Theresa wurde von ihnen in Beschlag genommen, da sie neugierig waren, wie eine Blinde das alles schaffen würde mit der ganzen Arbeit in der Schwesternschaft und dem Glauben. Ob sie es denn nicht als Bestrafung sehen würde, dass sie blind ist. Aber Theresa lächelte in deren Richtung und sprach davon, dass es niemals eine Bestrafung sein kann und sie sehe es eher als Prüfung um sich selbst zu beweisen. Ich muss gestehen, als ich ihr so zuhörte, dass sie doch sehr erhaben erschien und ich mit solch einer Weisheit in diesem Sinne nicht gerechnet hatte. Vielleicht ist sie Merrldyn gar näher, als wir alle. Aber deswegen waren wir eigentlich nicht ins Dorf gefahren. Die Familie lud uns zu Speisen ein und wir lehnten natürlich nicht ab. Beim essen fragte ich Markus nach einem Raum in dem wir eventuell eine Weile Schriften lagern könnten um diese zu schützen. Er musste kurz überlegen, aber dann viel ihm ein, dass er noch einen alten Weinkeller besaß, wo dies gar kein Problem wäre, denn dort lagert nichts mehr und es wäre trocken genug um Schriften zu lagern. Dort könnte auch niemand hinein, da dieser Bereich im Keller vom Rest abgeschnitten sei und durch eine Türe gesichert ist. Es hörte sich gut an und ich dankte Markus aus tiefstem Herzen. Gemeinsam planten wir das Werk. Er bräuchte ein paar Tage Zeit um dort alles vorzubereiten oder wie sagte er so schön… Um den Raum zu entrümpeln… Aber danach würde er für uns zur Verfügung stellen. Ich sagte ihm, dass wir einmal die Woche eine Kutsche schicken würden mit Büchern die dann dort gelagert werden. Er erklärte sich damit einverstanden und fragte auch gar nicht, wie lange die dort lagern müssten. Ich glaube er wusste, dass ich ihn nie darum gebeten hätte, wenn ich eine andere Möglichkeit sehen würde. Nach dem wir gespeist hatten unterhielten wir uns noch ein wenig über das Dorf und auch darüber, was sich in den letzten Jahren alles verändert hatte. Wir waren einig darüber, dass wir altern und die Zeit sich immer schneller verändert. Ich muss sagen es war ein durchaus interessanter, lehrreicher und schöner Tag mit der Familie. Aber es wird auch Zeit wieder ins Kloster zurück zu fahren. In der Kutsche auf der Rückfahrt sprach Theresa davon, dass es manchmal Momente gibt in denen Sie sich fragt, ob sie Familie gehabt hätte, wenn es nicht alles so geschehen wäre, wie es ist. Diese Frage muss ich gestehen habe ich mir noch nie überlegt, aber doch ich glaube, dass jeder Mensch eine Familie verdient hat. Ich hab ihr darauf jedoch geantwortet: „Eigentlich hast du eine Familie… Zwar eine etwas andere Art der Familie, aber jede Schwester die du hast ist ein Teil deiner Familie und das wird sie auch immer sein.“ Ein lächeln zierte daraufhin Theresas Gesicht und sie gab mir ihre Zustimmung.
Cassandra Rieves
Bischöfin von Vesper
Oberste Matriarchin der Schwesternschaft des Merrldyn

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Cassandra Rieves
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Re: [Hintergrund] Das erste Kloster [7101 - 7122]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 10:06

2. Wassertag im Hornung des Jahres 7118

Als Theresa und ich wieder beim Kloster ankamen planten wir direkt da sicherstellen der Bibliothek und der Reliquien, damit diese bei Markus gelagert werden konnten. Alles in Kisten verstauen und am besten noch so, dass es wasserdicht ist erwies sich als gar nicht so einfach, wie zuvor angenommen. Leider konnte Theresa bisher immer noch nicht mehr sehen in Ihren Visionen und wir tappen weiterhin im Dunkeln.
Allerdings um Marius etwas entgegen zu kommen habe ich mich dazu entschlossen zwei Novizinnen mit einer Schwester in seine Richtung zu entsenden um die Räumlichkeiten vorzubereiten. Die drei sollten am besten in nächster Zeit vor Ort bleiben um die Reliquien und Bücher zu verstauen, wenn die Kutschen losgeschickt werden. Für die beiden Novizinnen wird das eine gar schwierige Probe, da die nun lange Zeit nur das Kloster gewohnt sind.
Ich habe Theresa darum gebeten, dass Sie nun in dieser Zeit meine ständige Begleiterin wird, vor allem um dafür zu sorgen, dass wenn die Vision kommt ich auch direkt Bescheid weiß.
Theresa folgte meiner Bitte ohne großes Nachfragen. Jedoch fragte Sie mich heute auch etwas auf das ich keine Antwort geben konnte. Was, wenn wir das Kloster verlieren? Wo sollen wir dann hin?
Ehrlich gesagt beschäftigt mich das, seit sie mich dies fragte. Ich habe darauf keine Antwort. Im Grunde würde die ganze Schwesternschaft ohne Obdach dastehen. Ich muss mir selbst eingestehen, dass ich bisher auch nicht darüber nachdachte, da ich damit beschäftigt war unsere Schriften und Reliquien in Sicherheit zu bringen. Doch es ist Tatsache, dass diese Frage eine Antwort finden muss, aber wie sollen wir das anstellen? Sollte ich Schwestern losschicken um sich bereits jetzt umzusehen, wo wir hingehen? Das wäre falsch, da die Visionen noch keinen Hinweis auf eine Zeit geben könnte sich bis dahin alles auf dieser Welt wieder verändert haben. Wer weiß vielleicht bin ich bis zu diesem Tage nicht einmal mehr hier?...
Das ist ein seltsamer Gedanke, aber durchaus möglich, wenn ich darüber nachdenke. Auf der anderen Seite, wäre es ratsam mit Theresa zu sprechen, vielleicht geben ihre Visionen bei Zeiten auch einen Hinweis darauf, wo wir dann bleiben. Und wenn nicht wird sicher Merrldyn dafür Sorge tragen, dass wir eine neue Heimatstätte finden.

3. Donnerstag im Lenzing des Jahres 7120

Schon etwas länger ist es her, dass ich Neuigkeiten von der Vision erhalten habe doch heute sollte es endlich soweit sein. Bis heute haben wir alle wichtigen Reliquien und Schriften aus dem Kloster fortgeschafft und alles soweit vorbereitet, dass wir im Ernstfall schnell wegkönnen. Kurz nach meinem Mittagsgebet sprach Theresa mich an um mir Neuigkeiten zu bringen. Sie sprach davon, dass wir dieses Kloster zwar nicht retten können, aber wir überleben würden und an einem anderen Ort ein sichereres Kloster errichten würden. Sie sagte, dass sie uns dahinführen würde, wenn die Zeit gekommen ist. Nun ja immerhin war das etwas, dass doch beruhigte, aber zugleich sagt es mir auch, dass wir uns auf das was dort kommen mag nicht vorbereiten können. Jedoch unsere Abreise könnten wir vorbereiten. Immerhin das sei uns gewährt. Sie sprach dann plötzlich nicht mehr von der Vision sondern davon, dass heute Besuch kommen würde, was mich in diesem Moment etwas verwirrte, aber sie war noch nicht ganz fertig schon kam eine Novizin herbei geeilt und bittet uns darum sofort zum Tor zu kommen.
Am Tore selbst angekommen stand eine junge Dame vor dem Tore die um eine Unterredung bat. Sie erzählte davon, dass sie die Schwesternschaft schon immer bewundert hat, da diese ihr zeigte, dass Frauen etwas in dieser Männer beherrschten Welt erreichen können. Ich nahm ihr kurzerhand etwas Wind aus den Segeln, da die Schwesternschaft in der Hierarchie der Kirche doch ganz unten stehen würde, aber dies hielt sie nicht davon ab. Sie sprach davon, dass Sie in einem mittel großen Dorf einen Dorfrat gründen möchte, da der dort herrschende Fürst tut was er will. Ich blickte kurz Theresa an und dann wieder die Dame, da ich nicht genau wusste, was sie von uns erwartete. Sie blickte beinah hilfesuchend drein und meinte dann weiter, dass Sie uns darum bitten möchte, dass wir ein paar Schwestern mit ihr schicken um sie zu unterstützen. Ich brauchte nicht lange nachdenken, da es mit zu unseren Pflichten zählt Frauen zu unterstützen in neue erstrebenswerte Positionen zu gelangen. Weiter gab sie an, dass sie Wahlen, ob der Stadtrat gegründet wird innerhalb der nächsten vier Wochenläufe sei und sie bisher keine Stimmen hat um in den Rat gewählt zu werden. Kurzzeitig überlegte ich ehe ich fünf Namen aufzählte von Schwestern und Priorinnen die ich ihr zur Seite stellen könnte. Die Dame legte ein sehr dankbares lächeln auf die Lippen. Ich sagte ihr, dass Sie diese Nacht hierbleiben könne und morgen würden die Schwestern bereit zur Abreise stehen. Alle weiteren Einzelheiten solle sie mit den Schwestern selbst besprechen. Doch eine Frage blieb offen, was mich doch neugierig machte. Wieso wählte sie gerade uns aus ihr zu helfen? Ich fragte die Dame natürlich danach und sie gab an, dass sie uns als stark erachten würde und ohne Furcht. Viele Frauen außerhalb in den Städten und Dörfern würden es einfach so tolerieren, was die Männer tun und kaum eine Frau erhebe sich dagegen. Sind wir also ein Symbol dafür, dass wir den Männern die Stirn bieten? Das kann ich mir selbst ehrlich gesagt kaum vorstellen… Würden wir in den Dörfern und Städten nicht unsere Ordensgewandungen tragen, wer weiß, vielleicht würden wir dann auch anders behandelt werden. Nach dem Gespräch mit der Dame, war ich von der Neugier getrieben und sprach Theresa darauf an, wie es draußen außerhalb des Klosters aussehe und sie öffnete mir ein wenig die Augen, denn es war wohl in der Tat so, dass die Frauen zwar nicht so schlecht wie Sklaven behandelt werden würden, aber dennoch unter dem Mann stehen und es würde vermutlich ein Zeichen setzen, wenn die Dame die ihr angestrebte Position erreichen würde. Allerdings sagte sie auch weiter, dass es gefährlich sein kann für eine Frau eine solche Position inne zu haben, da es viele Männer sicherlich nicht akzeptieren würden. Das letzte was Theresa von sich gab brachte mich auf eine Idee für unsere Schwestern, allerdings werde ich diese aktuell wohl nicht weiterverfolgen und wird zu einem späteren Zeitpunkt relevant.

*An der Seite wurde eine Notiz befestigt auf der folgendes zu lesen ist: *
„Leibwächter Brief – Dient als Nachweis dafür, dass die jeweilige Person dazu berechtigt ist als Leibwächter zu agieren.

Generell kann der Leibwächter Brief von jeder Person erworben werden nach entsprechender Ausbildung und die jeweilige Person darf bisher nicht gerichtlich aufgefallen sein.

Bei Verlust kann eine Kopie, sowohl bei der Garde, als auch bei der Kirche (erweiterter) erstanden werden, da diese Bücher über alle ausgegebenen Leibwächter Briefe führen.

Bei Missbrauch der Befugnisse oder unverantwortlichem Handeln kann der Leibwächter Brief als nichtig erklärt werden.

Allgemeiner Hinweis:

Jede Person die sich von einer Person schützen lässt die keinen Leibwächter Brief hat kann weder gegenüber der Garde noch gegenüber der Kirche einen Tribut fordern bei Verletzungen oder ähnlichen.

Besoldung des Leibwächters wird mit dem jeweiligen Leibwächter individuell ausgehandelt.

Beschwerden können jederzeit bei Garde und Kirche eingereicht werden.

Wichtig:

Leibwächter unterstehen den Gesetzen der jeweiligen Ländereien.

Befugt dazu bestimmte Personen auch adlige zu beschützen (ausgenommen kirchliche Würdenträger) und gerüstet in jeglichen Ländereien und jeglicher Stadt zu erscheinen. Sofern es erforderlich befugt dazu auch mit Waffengewalt Schaden von dem zu beschützenden abzuwehren.

Leibwächter haben mit festen Glauben und bestem Gewissen zu agieren. Sie gelten nicht als Diener der jeweiligen Person. Auf Befehle der zu beschützenden Person müssen Sie nicht reagieren, wenn es dem Glauben oder gegen das eigene Gewissen verstößt. Bsp. Adliger: „Töte den Bettler der hat mich angebettelt“ Leibwächter muss nicht reagieren, da von dem Bettler keine Gefahr gegenüber der zu beschützenden Person ausgeht.

Ausgebildet körperlich durch erfahrene Soldaten / Gardisten mit einer besonderen Leibwächterschulung.

Für den Erweiterten Leibwächter Brief benötigt man eine geistige Ausbildung durch die Schwesternschaft oder andere kirchliche Institutionen. Voraussetzung für den erweiterten Leibwächter Brief ist der Erwerb des normalen Leibwächterbriefs.

Der Erweiterte Leibwächterbrief befugt die Person dazu auch Kirchliche Würdenträger zu beschützen.

Aussteller allgemeiner Leibwächterbrief: Garde
Aussteller erweiterter Leibwächterbrief: Bischöfe

Die obenstehenden Zeilen dienen als Rohvorschlag für ein umsetzbares Konzept zu gegebener Zeit. *Darunter befindet sich das Kürzel: A.T.*“
3. Ruhetag im Lenzing des Jahres 7120

An diesem Morgen sollte es soweit sein und die ausgewählten Schwestern sollten mit der Dame abreisen. Ich hatte fünf Schwestern ausgewählt die Dame zu begleiten, allerdings sind nur vier erschienen. Die fünfte so wurde mir zugetragen lag mit Fieber in ihren Gemächern. Das konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht ändern, aber auch diese vier sollten ausreichen der Dame zu helfen.
Ich befragte Theresa zu diesem Vorgang, ob sie wüsste, wie das ganze ausgehen würde. Sie nickte und meinte, dass die Schwestern ihr Möglichstes tun würden und der Dame in der Tat zu dem gewünschten Rang verhelfen würden. Allerdings so sprach sie weiter, würde es nach dem Amtsantritt nicht unbedingt einfacher für die Dame werden gegen die Männer vorzugehen und sie würde auch Drohungen erhalten. Jedoch würde die Dame weiterhin überleben und es würde nix grausames geschehen. Die Frage die sich mir an dieser Stelle stellt ist: Warum jemand so etwas alles auf sich nimmt? Eigentlich konnte ich mir die Frage selbst beantworten, denn einst Tat genau das gleiche unsere Gründerin. Aus diesem Grunde sollte ich ihr dabei auch in keiner Weise im Weg stehen und auch die Schwesternschaft sollte ihr Möglichstes tun der Dame bei ihrem Vorhaben zu helfen und sie in allen Belangen unterstützen. Wir verabschiedeten uns von der Dame und unseren Schwestern. Bevor dies jedoch geschah bat ich eine Schwester darum alle Einzelheiten des Vorgangs zu erfassen, damit auch in Zukunft Schwestern Aufzeichnungen darüber haben. Die Schwester nickte, als sei es selbstverständlich und vielleicht ist es das ja auch sogar. Denn jede Schwester der Schwesternschaft ist es schließlich gewöhnt Mappen über jegliche Vorgänge niederzuschreiben. Manche Mappen muss man allerdings dabei sagen sind so chaotisch, dass selbst die Schwester die sie geschrieben hat keinen Durchblick in den Mappen hat. Wie dem auch sei nachdem die Kutsche vorgefahren war sprach ich für die Schwestern und die Dame noch ein Gebet ehe ich sie aus dem Kloster entließ. In Folge dessen wendete ich mich den Alltäglichen Aufgaben zu. Ich berief heute die Bibliothekarin zu um festzustellen, wie weit wir sind mit der Räumung der Bibliothek und unseren Reliquien. Die meisten Bücher wurden von unseren Schreiberinnen kopiert, damit ein Abbild hier im Kloster verweilt und wir Zugriff weiterhin darauf behalten so lange wir hier sind. Zusätzlich kommen immer neue Texte hinzu die kopiert werden müssen und daraufhin eingelagert werden müssen. Viele der Schwestern Mappen wurden erst einmal außen vorgelassen, da es sonst zu aufwendig wäre und es zurzeit wichtigere Mappen und Texte gibt die erhalten bleiben müssen.
Cassandra Rieves
Bischöfin von Vesper
Oberste Matriarchin der Schwesternschaft des Merrldyn

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Re: [Hintergrund] Das erste Kloster [7101 - 7122]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 10:06

2. Wassertag im Heumond des Jahres 7120

Die Vision von Theresa wurde endlich akut! Beim Mittagessen, als alle Schwestern beisammen waren geschah heute etwas, dass im Grunde zumindest für mich nicht vorhersehbar gewesen war. Ich setzte grade zu einem weiteren Löffel bei meiner Suppe an, als neben mir Theresa sich von ihrem Platz erhob und meinte, dass die Vision akut geworden sei. Es sind Menschen die das Kloster niederbrennen werden, aber sie haben mächtige Magie mit dabei, sodass wir unterlegen sein würden. Sie würden in der Nacht kommen, aber es scheint als würden nicht alle Menschen in deren Reihen noch Leben. Es sind wandelnde Leichen, wenn man so sagen will und aus diesem Grunde wäre es egal, ob wir sie mit unseren Waffen bekämpfen, denn immer, wenn wir einen umschlagen würden, würde dieser sich wieder erheben, als sei nichts gewesen. Geführt von Gier, Hass und einer dunklen Macht. Wenn wir hierbleiben würden, dann würde es für uns als Schwesternschaft nicht gut ausgehen und wir würden alle von Ihnen vernichtet werden. Keiner würde überleben. Sie sprach weiter und sagte, dass sie aber auch die Alternative sehen würde, denn, wenn wir gehen würde zwar dieses Kloster bis auf die Grundmauern niedergebrannt werden, aber wir würden einen neuen Ort finden auf einer Insel und dort ein neues Kloster errichten, dass beinah einer Festung erinnern würde. Niemand könnte einfach so dort eindringen, denn es gäbe an den Seiten nur die Klippen. Die Insel selber besteht weitest Gehend aus Fels. Und wir würden die Möglichkeit haben, da das Kloster höher gelegen ist, in dem Felsen selbst unterirdisch eine Anlage anzulegen um dort alle wichtigen Utensilien zu lagern. Als ich ihr so zuhörte bei ihren Ausführungen, hörte es sich an, als würde es dort alles besser werden als hier. Doch muss ich auch bedenken, dass der Bau eines neuen Klosters Zeit benötigt. Sollten wir so lange dort kampieren? Oder wie sollte man sich das vorstellen? Vielleicht nahegelegen irgendwo in einem Gasthaus leben? Wenn ich überlege, was noch alles an Reichtum vorhanden ist, dass wir durch Spenden und so weiter gelagert haben. Hätten wir eine ganze Zeit lang ausgesorgt in einem Gasthaus und noch genug übrig für den Bau. Natürlich muss man dabei bedenken, dass dies auch nicht ewig hält. Nun gut zumindest wissen wir nun wie es weitergeht. Als ich die ganzen Gesichter der Schwestern sah bemerkte ich bereits, dass nicht alle sicher waren, wie das werden würde. Einige hatten sogar jetzt bereits leicht feuchte Augen. Als ich Theresa darauf ansprach wieviel Zeit wir noch hätten, war ich erstaunt, dass Sie mir direkt eindeutig eine klare Antwort geben konnte und zu mir sagten, dass es genau heute in einem Jahr sein wird.

2. Erdentag im Heumond des Jahres 7121

Es ist nun genau ein Jahr her und der Tag ist gekommen an dem alles vorbei sein wird mit unserem zu Hause. Die Bibliothek wurde komplett in den Lagerraum geschafft und die Schwestern haben auch bereits alle ihre Zimmer geräumt. Wir haben uns entschieden, dass wir gegen Mittag losgehen werden, da die Untoten, wie es zurzeit immer nur heißt gegen Sonnenuntergang hier eintreffen werden. Wir haben gesagt wir werden nur das nötigste mitnehmen, dass was wir tragen können. Wir haben noch gemeinsam zu Mittag gegessen und im Anschluss uns alle gesammelt auf dem Platz vor dem Tor versammelt um unsere Reise anzutreten. Ab da liegt nun alles an Theresa, denn niemand außer ihr kennt den Weg den wir nehmen müssen um den Untoten nicht in die Arme zu laufen. Einige der ältesten bei uns hatten es sehr schwer, da sie kaum etwas Anderes kannten als unser Kloster. Manche sind Jahre lang nicht mehr aus dem Kloster hinausgegangen und nun mussten sie plötzlich raus und könnten noch nicht einmal widerkehren. Aber nun gut wie dem auch sei Theresa führte uns. Die ersten Stunden vergingen ohne das groß etwas passierte über Feldwege in einen Wald hinein. Bevor wir in den Wald hinein gingen sagte Theresa hinter diesem Wald würde ein Berg kommen auf den wir hinauf wandern müssten. Es würde erst dann die Möglichkeit geben zu rasten, denn Sie wollte nicht in der Dunkelheit durch den Wald. Gesagt getan und wir marschierten weiter durch den Wald und den Berg hinauf. Oben auf dem Berg angekommen konnten wir am Horizont Rauch aufsteigen sehen. Es war bereits die Dämmerung da und auch ohne ein Wort wussten jede Schwester, dass dies nur unsere Heimat sein konnte. Einige der Schwestern begannen zu weinen, als sie dies sagen. Theresa sagte nur, dass wir nun erst einmal rasten könnten und auch unser Lager hier aufschlagen könnten. Wir hatten alles dabei um uns nun an diesem Abend hier nieder zu legen und auf den Anbruch des neuen Tages zu warten.

2. Donnerstag im Heumond des Jahres 7121

Es war kaum die Sonne über dem Horizont erschienen, als wir alle unsere Sachen zusammenpackten. Das einzige, was letzte Nacht gut war, dass es nicht allzu kalt geworden ist wodurch wir keine Erfrierungen oder ähnliches zu beklagen hatten. Und schon sollte die Reise auch weitergehen, allen vor ran unsere Augurin Theresa. Die trotz ihrer Blindheit den Weg beinah sicherer ging, als wir sehenden. Nach einigen Stunden des Wanderns gab es die ersten Blasen zu beklagen und gelangten auch bald an ein kleineres Dorf in dem wir Proviant kaufen konnten und zu Mittag essen konnten. Beim Mittagstisch herrschte heute absolute Ruhe. Es war beinah schon unheimlich, dass nicht gesprochen wurde bis Theresa ihre Stimme erhob und sagte, dass es maximal noch zwei Tagesmärsche wären bis wir am Rande des Meeres stehen würden. Einige der Schwestern blickten sich fragend an und begannen zu murmeln, denn die Frage war, wie würden wir dann über das Meer kommen. Schwimmen wäre ein Einfall gewesen. Jedoch mit all dem Gepäck nicht so einfach. Es würde sicherlich in der Nähe einen Ort geben und wenn es ein Fischer Dorf ist, wo man uns über das Meer bringen könnte. Dennoch musste ein Plan her immerhin sollte dort ein neues Kloster entstehen und dazu musste auch Material auf die Insel geschafft werden. Ebenfalls mussten Männer her die das Dingen bauen. Ich befragte den Gastwirt, ob dieser eine Ahnung hat. Er verwies mich auf eine Stadt die unweit des Meeres ist. Dort würde sicherlich alles vorhanden sein gegen das entsprechende Kleingeld. Eine Stadt klang wundervoll, denn es wäre das richtige um unter zu kommen solange der Klosterbau dauern würde und auch um jegliche Vorbereitungen zu treffen. Nach dem Mittagessen machten wir uns mit unseren Schwestern wieder auf den Weg in Richtung unserer neuen Heimat. Bis zum Abend gab es ansonsten keine besonderen Vorkommnisse.
Cassandra Rieves
Bischöfin von Vesper
Oberste Matriarchin der Schwesternschaft des Merrldyn

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Cassandra Rieves
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Re: [Hintergrund] Das erste Kloster [7101 - 7122]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 10:07

2. Markttag im Heumond des Jahres 7121

Heute war der Tag an dem wir am Meer ankommen sollten, was wir auch am Vormittag Taten. An diesem Punkt angelangt überlegten wir, wie wir nun vorgehen. Wir entschieden uns dazu nicht über zu setzen um die Insel zu erkunden, sondern verlagerten unseren Weg in Richtung der Stadt von der uns Berichtet wurden ist. Es dauerte keine Stunde bis man die Stadtmauern erkennen konnte in der Ferne und wir uns Schritt für Schritt unserem Ziel näherten. In der Stadt angelangt wurden wir skeptisch beäugt. Man hatte uns desöffteren vereinzelt angetroffen, aber nie so geballt. Nun ja ist auch kein Wunder, da alle Schwestern in diesem Fall, dass komplette Kloster hier an einem Ort stand. In der Stadt fragten wir uns durch zum einen zur Kirche, denn vielleicht gab es ein Glaubenshaus mit Betten in dem wir unterkommen könnten. Zum anderen fragten wir uns bis zu einem Architekten durch der den Auftrag für den Klosterbau entgegennehmen sollte. Das Geld hatten wir zum Glück. Wir teilten uns auf. Ein Teil ging zur Kirche und ich ging unter anderem mit Theresa zum Architekten.
Beim Architekten klärte ich Ihn darüber auf, dass wir ein neues Kloster benötigen und vor allem, dass dies schnell gebaut werden solle zudem skizierte ich ihm meine Vorstellungen auf ein Stück Pergament, denn es müsste groß genug sein um alle Schwestern und eventuell neue Schwestern aufzunehmen. Interessant wurde es erst, als ich ihm erklärte, dass das Kloster auf der Insel des Felsens, so wie Theresa es aus der Vision wusste stehen sollte. Seine Augen wurden daraufhin etwas größer und er meinte, dass dies viel kosten würde, denn es sei nicht so einfach mit einem Schiff dort anzulegen und wir sollten bedenken, dass bisher kein Steg dort vorhanden ist. Mehr als daraufhin zu nicken konnte ich nicht und ich legte ihm die Münzen vor die Nase die wir bereit wären auszugeben. Er staunte nicht schlecht, als hätte er nicht damit gerechnet, dass eine angehörige der Kirche so viele Münzen besitzen würde. Er willigte jedoch ein, dass Kloster zu bauen, aber sagte auch, dass es dauern könnte, da er nicht wüsste, ob er entsprechend Handwerker zusammen bekommt die bereit sind auf der Insel zu bauen. Aber was blieb uns übrig? Also nickten wir freundlich und verließen sein Haus um wie auch die anderen Schwestern zur Kirche zu gehen. Dort eingetroffen war das erste ein Gebet, dass gesprochen wurde anschließend wendeten wir uns dem Glaubenshaus zu, dass hinter der Kirche erbaut wurde um dort unsere Sachen auszupacken. Es würde jetzt eine lange schwere Zeit werden, aber alles Wichtige ist erledigt wurden vorerst und wir haben etwas Zeit uns auszuruhen bevor wir das neue Kloster dann beziehen können. Ich musste daran denken, dass wir noch unsere ganzen Bücher und Lagerungen hier hinbringen mussten. Ich hoffe nur, dass es so lange dort lagern kann. Wir werden nun die Zeit nutzen und die Stadt erkunden und sehen, dass wir überall dort wo wir gebraucht werden den Menschen der Stadt helfen.

3. Ruhetag im Gilbhart des Jahres 7122

Der Morgen begann nicht, wie jeder andere eine Schwester kam ins Zimmer gestürmt mit den Worten, dass es endlich soweit sei. Noch recht verschlafen und neugierig wurde die Schwester beäugt. Sie sprach davon, dass unser neues Kloster endlich fertig gestellt sei, da der Architekt einen Boten entsandt hat um das mitzuteilen. Voller Vorfreude packten wir alle unser Hab und Gut zusammen, um uns auf den Weg zu machen zum Meer, um dort mit dem Schiff überzusetzen. Der Bote erzählte davon, dass der Architekt dort auf uns warten würde um uns alles zu zeigen. Auf der Insel angekommen konnten wir es kaum fassen, als wir auf einer Erhöhung bereits die Mauern sehen konnten. Beim Kloster angelangt wurde sofort alles unter die Lupe genommen und es war größer geworden, als wir uns vorstellen konnten. Alles wurde perfekt umgesetzt vom Architekten und man konnte durchaus sagen, dass wir begeistert waren. Es war zwar alles noch recht nackt, aber das sollte sich ändern. Alle Schwestern bis auf die Novizinnen wurden aufgefordert sich Münzen abzuholen um in den Städten nach Utensilien zu suchen um das Kloster gemütlich zu machen und einzurichten. Es war sogar genug Platz gewesen, um etwas anzubauen zur Selbstversorgung. Die Novizinnen wurden losgeschickt, um unser Hab und Gut aus der Taverne bei Markus abzuholen und nach und nach sollte alles funktionieren und eingerichtet sein. Im Namen Merrldyns bedankten wir uns bei dem Architekten und seinen Handwerkern, dass sie uns eine neue Heimat gebaut haben. Es gibt noch einige neue Ideen, die es umzusetzen gilt, aber dies wird zu einer anderen Zeit getan werden.
Cassandra Rieves
Bischöfin von Vesper
Oberste Matriarchin der Schwesternschaft des Merrldyn

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