[Hintergrund] Bertha Bestraufung [6561 - 6623]

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Cassandra Rieves
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[Hintergrund] Bertha Bestraufung [6561 - 6623]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 00:06

Die Mappe beinhaltet gesammelte Auszüge aus dem Leben der Bertha Bestraufung in Form einzelner Tagebuchseiten die erhalten geblieben sind. Geboren wurde sie am 1. Erdentag im Hartung des Jahres 6561 – † 2. Markttag im Wonnemond des Jahres 6623 in einem kleinen Dorf namens "Amador", dass sich damals im heutigen östlichen Waldbergen befand. Aus der benannten Hauptstadt die in mehreren Einträgen erwähnt wird entstand das heutige Faringard. Als Gründerin und erste Oberste Matriarchin hat die Schwesternschaft alles, was entstanden ist allein ihr zu verdanken.

2. Wassertag im Erntemond des Jahres 6571

Liebes Tagebuch,

heute war ich wieder in unserer Dorfkirche und habe den Worten von Prediger Conrad gelauscht. Er ist ein netter Mann und nach seiner Predigt bekam ich die Gelegenheit mit ihm alleine zu sprechen. Er erzählte mir von der Hauptstadt und der dortigen Kirche. Sie scheint unvorstellbar schön und groß zu sein. Ein Bauwerk, dass jedes hier in unserem Dorf überragt. Prediger Conrad erzählte mir über Merrldyn und seine Taten, wie er das Leben schuf und uns das Licht brachte. Wir sollten ihm dankbar sein dafür, dass wir alle auf dieser Welt sind und das Leben was er uns gab schätzen und ehren. Und dies gilt für jedes Leben, dass es in unserer Welt gibt sei es nun klein oder groß, arm oder reich. Jedes Wesen hat eine Berechtigung zu existieren.
Ich habe mich dazu entschlossen, dass ich diese auch gern sehen möchte und als Dienerin des Herren arbeiten möchte, wenn ich älter bin. Ich möchte nicht hier in dem Dorfbleiben und die Felder bestellen. Natürlich weiß ich, dass dies auch eine ehrenwerte und wichtige Aufgabe ist, damit die Menschen etwas zu essen haben, aber ich fühle mich zu mehr berufen und denke, dass ich den Menschen mit dem Glauben mehr helfen kann.
Leider, war besonders mein Vater, als ich Ihm beim Abendessen von meinen Plänen erzählte nicht sonderlich begeistert, da er hoffte, dass ich einen jungen Mann heiraten würde der dann den Hof übernimmt. Aber dies war nun mal nicht mein Plan für mich, denn ich will den Glauben verbreiten und den Menschen auf meine Art und Weise helfen! Und nun werde ich schlafen.

Ruhe gut mein Tagebuch

3. Donnerstag im Brachet des Jahres 6575

Liebes Tagebuch,

heute auf den Feldern, als ich meinen Eltern bei der Arbeit half kam ein junger Mann vorbei vermutlich ein wenig älter als ich. Braune Haare, lang und sein Name war Janus. Er sah wie mein Vater auf dem Feld stolperte und eilte direkt herbei um ihm aufzuhelfen. Er scheint total lieb und nett und schön ist er auch noch. Ich hab so etwas in dieser Art noch nie gefühlt, denn andere Jungs sind meist einfach nur doof, aber er scheint total anders zu sein. Er half dann noch etwas bei der Arbeit damit Vater sich ausruhen konnte und am Abend kam er noch mit zu uns nach Hause um etwas zu essen. Ich brachte kaum ein Wort heraus als er sich mit mir unterhalten wollte. Ich hoffe, dass es das nächste Mal besser wird sofern es ein nächstes Mal gibt, denn er sagte, dass er zur Stadt Wache wollte und dort dienen wolle. Vielleicht hab ich ja Glück und sehe ihn noch einmal.

Ruhe gut mein Tagebuch

1. Ruhetag im Sonnenmond des Jahres 6576

Liebes Tagebuch,

morgen ist es endlich soweit und ich werde die Reise antreten auf die ich schon so lange warte. Weg von dem Hof meiner Eltern werde ich auf die Reise gehen um Merrldyn zu dienen. Kurz die wichtigsten Sachen packen und dann wird sich verabschiedet. Ich hoffe die Verabschiedung von Vater wird nicht so schwierig, denn er scheint es immer noch nicht für gut zu heißen, dass ich den Hof verlassen will, aber aufhalten lasse ich mich von ihm auch nicht. Ich freu mich darauf auf andere Menschen zu treffen die den gleichen Glauben wie ich vertrete und hoffe, dass sie mir zeigen können, wie ich anderen Menschen noch besser helfen kann mit der Hilfe des Glaubens an Merrldyn.
Und endlich werde ich die Kirche sehen von der mir Prediger Conrad damals erzählt hat, ob sie wirklich so wundervoll ist, wie er sagt?
Das einzige, was mich betrübt stimmt, dass ich meinen Vater, meine Mutter und meine Freunde zurück lassen muss. Aber ich werde sicher wieder kommen können um sie zu besuchen oder sie kommen einmal in die Hauptstadt, wobei mit dem Hof wird dies sicher schwierig, aber man weiß ja nie oder?
Ich bin gespannt darauf was mich erwartet, aber nun werde ich schlafen und mich auf meine Reise freuen für dich ausgeruht sein muss.

Ruhe gut mein Tagebuch
Cassandra Rieves
Bischöfin von Vesper
Oberste Matriarchin der Schwesternschaft des Merrldyn

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Cassandra Rieves
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Re: [Hintergrund] Bertha Bestraufung [6561 - 6623]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 00:10

2. Sonnentag im Nebelung des Jahres 6576

Liebes Tagebuch,

ich bin nun schon einiges an Zeit auf dem Weg in die Hauptstadt und zur Kirche die Zeit wird langsam kälter und es regnet vermehrt. Meine Schuhe sind durchgelaufen durch den weiten Marsch und meine Kleidung ist auch nicht mehr die neuste, aber was soll man machen ich muss schließlich weiter und es dient mir auch als Beweis dafür, dass ich wirklich an den Herren Glaube und was ich für Ihn bereit bin zu opfern. Vor kurzem erst bin ich an einer kleinen Siedlung vorbei gekommen, wo ich nun auch zur Rast gekommen bin. Die Menschen selbst sind freundlich zu mir doch frage ich mich was Vater und Mutter nun daheim machen? Vielleicht sollte ich Ihnen auch einen Brief schicken, damit Sie wissen, dass es mir gut geht. Hier im Dorf schauten mich die Leute etwas seltsam an, als ich fragte, ob es hier eine Kapelle gäbe, wo ich beten könne. Anscheinend ist der Glaube hier noch nicht so stark eingekehrt, wie in anderen Gebieten der Welt. Vermutlich wird sich dies aber auch noch ändern. Ich habe ein kleines Zimmer bekommen in einer Taverne die jedoch auch schon sehr runtergekommen scheint. Als ich vorhin einmal unten war um zu sehen, was es hier noch für Menschen gibt kam es mir vor als wäre ich in einer Banditen Höhle gelandet. Die meisten Gäste kamen mit ihren Waffen hinein hatten die Gesichter unter ihren Kapuzen versteckt und sprachen recht wenig. An einem der Tische wurde Karten gespielt und an einem anderen wurden Tabak und Gold getauscht. Der Geruch von Essen und Rauch, sowie Krankheit und Tot liegt unten in der Luft. Vermutlich sind die meisten Leute hier nicht gerade reich und nehmen alles, was sie finden können um etwas mehr vom Leben zu haben. Ich bin nicht lange dort unten geblieben bevor ich wieder hinauf ging um für diese Menschen zu beten, damit Merrldyns Licht auch Ihnen zu teil werden würde. Morgen werde ich so schnell es geht auch meinen Weg fortsetzen in Richtung der Hauptstadt, damit solch Orte bald auch Hoffnung schöpfen können, vielleiht werde ich ja selbst irgendwann in einem kleinen Ort Pfarrerin?

Nun ruhe gut mein Tagebuch

1. Feuertag im Hornung des Jahres 6577

Liebes Tagebuch,

Es ist nun nicht mehr weit bis zur Hauptstadt und ein Bote, auf einem prächtigen Gaul, kreuzte meinen Weg der mir einen Brief aus der Heimat übergab von Mutter und Vater. Am Hof wurde wohl endlich das Kälbchen von Emri geboren und es wurde nach mir benannt. Vater hat es akzeptiert, dass ich fortging und beide sind stolz auf mich, dass ich es bis hierhin geschafft habe. Das Wissen, dass meine Eltern voll und ganz hinter mir stehen gibt mir große Kraft um den Weg zu Ende zu bringen und ich werde sie so bald wie es mir möglich ist sicherlich auch in der Heimat besuchen gehen. Eine Kette haben sie mir auch mitgeschickt, wo ich mich frage, was sie wohl dafür bezahlt haben, denn diese kann nicht billig gewesen sein so glänzend aus Silber. Ich schwöre, dass ich diese Kette für Mutter und Vater in Ehren und immer bei mir halten werde.

Ruhe gut mein Tagebuch

*An der Seite angeheftet befindet sich ein Brief der wohl als Antwort verfasst wurde von den Eltern in schwer lesbarer krakeliger Schrift.*
Grüße dich meine Tochter,

ich bin froh, dass du uns schreibst und wir hoffen, dass auch der Rest deiner Reise gut verlaufen wird. Wir hoffen, dass du uns bei Zeiten einmal besuchen kommen wirst. Hier auf dem Hof gibt es nicht viele Neuigkeiten jedoch hat Emri Nachwuchs bekommen und unser Hof ist nun um ein Kälbchen reicher. Wir haben es Bertha getauft, da du dich um Emri immer so gut gesorgt hast und wir somit dir eine Ehre machen wollten.
Wir können verstehen, dass du dich auf den Weg in die Hauptstadt gemacht hast, auch dein Vater hat es nun geschafft und kann es verstehen, denn als wir die Geburt mitverfolgten konnten wir zum ersten Mal wirklich das Wunder, das Licht verfolgen an das du schon lange glaubtest. Und wir sind stolz, dass wir dich unsere Tochter nennen dürfen.

Wir waren auf dem Wochenmarkt und konnten dort eine Kette finden die das Zeichen Merrldyns darstellt. Wir denken, dass sie dir gefallen wird und seinen Nutzen für dich nicht verfehlt.

gezeichnet

Deine dich liebenden Eltern
2. Markttag im Lenzing des Jahres 6577

Liebes Tagebuch,

die Reise aus dem Dorf bis hier hat länger gedauert, als ich dachte, aber ich habe es geschafft den Weg von meinem Heimatdorf bis in die Hauptstadt. Ich habe einige interessante Menschen kennengelernt auf dieser Reise. Einige waren sehr nett und gaben mir sogar neue Schuhe, damit ich meine Reise nicht in den Kaputten Latschen fortsetzen musste, andere gaben mir etwas zu essen und sogar eine Decke bekam ich von einem netten Herrn im Land, damit ich als es kalt wurde nicht erfrieren musste. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so lange brauchen würde. Und Prediger Conrad hatte recht die Kirche ist ein wundervolles Bauwerk. Als ich an deren Tore klopfte war ich schon aufgeregt und es viel mir schwer mich zu beherrschen, da ich einfach froh war endlich hier zu sein. Die Gläubigen nahmen mich auch direkt in Empfang und gaben mir eine warme Mahlzeit sowie neue Kleidung. Dies ist nun grade erst alles passiert und ich brauche ein wenig Schlaf um mich zu erholen.

Ruhe gut mein Tagebuch
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Re: [Hintergrund] Bertha Bestraufung [6561 - 6623]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 00:11

4. Feuertag im Brachet des Jahres 6578

Liebes Tagebuch,

ich bin nun schon eine ganze Weile hier unter den Priestern und leider muss ich feststellen, dass dies Leben nicht das ist was ich mir vorstellte. Als Frau ist man hier nichts anderes als eine Dienerin der männlichen Gläubigen. Es ist schon beinah mehr wie eine Gefangenschaft in der man nicht wirklich etwas zu sagen hat und so geht es allen Frauen hier. Manche von Ihnen haben schon beinah ihren Glauben verloren. Ich finde so kann das nicht weitergehen. Essen kochen, die Wäsche machen… nein, das kann nicht alles sein. Merrldyn hat und das Leben nicht geschenkt um es in Gefangenschaft zu verbringen. Natürlich wollte ich lernen anderen zu helfen, aber das ist nicht die Form Hilfe die ich meinte. Ich werde mir etwas einfallen lassen. Ich weiß nicht wie lange es dauern wird, aber ich werde meinem Glauben und meinem Ziel treu bleiben und es auch hinbekommen, dass auch wir Frauen den Glauben würdig vertreten dürfen nur bin ich noch nicht sicher, ob ich die einzige bin die das so sieht oder ob es mehrere von uns so sehen, aber das werde ich sicher in Erfahrung bringen können. Nun geht es noch zum Abendlichen Gebet und dann wird sich zur Ruhe gebettet und ein neuer Tag wird anbrechen, der sich kaum von all den anderen unterscheiden wird.

Ruhe gut mein Tagebuch

3. Donnerstag im Erntemond des Jahres 6580

Liebes Tagebuch,

heute war ein grandioser Tag, wenn man so möchte, denn heute habe ich es endlich geschafft den Mut zu fassen und direkt zu ihrer Eminenz zu gehen und für die Frauen zu sprechen. Ich fang am besten vorne an. Ich und Sophie standen in der Küche, Sophie ist übrigens eine der anderen Frauen hier die ich in meiner Zeit hier kennenlernen durfte, und waren dort am Kartoffeln schälen sowie des Öfteren und waren uns am unterhalten. Ich sprach mit ihr darüber, dass ich mir das Leben unter dem Dach Merrldyns anders vorstellen würde und es doch so nicht auf Dauer weiter gehen solle. Sie meinte zwar, dass wir es doch gut haben, da wir zu essen haben und ein Dach über dem Kopf. Ich mein ich stimme ihr da auch durchaus zu, aber es sollte doch nicht alles gewesen sein immerhin war ich gekommen um den Glauben zu verbreiten und den Menschen zu helfen. Sie stellte mir dann für mich die Ausschlaggebende Frage, was ich denn dagegen tun wollen würde. Als mich ihre Worte so durchliefen legte ich das Messer nieder und suchte unsere Eminenz auf um direkt mit ihm zu sprechen, denn es hieß einmal, dass immer ein Ohr auch für die Frauen da wäre. Also ging ich direkt zu seinem Zimmer und klopfte an. Er war auch dort und hatte gerade einige Momente um sich meinen Worten anzunehmen. Ich entschuldigte mich natürlich für mein so ungestümes klopfen, aber es war ja auch echt wichtig und ich fragte ihn, ob es für die Frauen nicht sinnvoller wäre, wenn sie hinaus in die Welt gehen würden um dort die Lehren der Kirche zu verbreiten und den Menschen zu helfen, als in der Kirche hier selbst nur zu sitzen, denn immerhin trauen viele Frauen eher Frauen, als den Männern und der Glaube solle schließlich doch zu jedem Menschen finden und nicht nur zu den Männern. Im ersten Moment machte er sich natürlich eher darum sorgen, wer die Männer hier in der Kirche versorgen solle, wenn die meisten Frauen mit mir ausziehen um den Glauben an die Frauenwelt weiter zu tragen.
Ich konnte ihn aber schließlich überzeugen damit, dass ich meinte, das wir schon sehr lange nun hier Leben und die Gebräuche, Gebete und die Regeln der Kirche beherrschen und kennen, sowie das es ertragreich für die Kirche wäre da mehr Gläubige sich Merrldyn zu wenden würden, wodurch die Kirche natürlich auch an Macht gewinnen würde. Ja Macht das Laster der meisten Männer, aber leider gab es in diesem Fall wohl kaum einen anderen Weg ihn zu überzeugen.
Er würde nun ein Exempel statuieren mit uns und wir haben dreißig Monde Zeit und am dreißigsten Mond sollen alle Bekehrten Gläubige auf dem Marktplatz erscheinen, wenn die Anzahl ihm reiche wäre alles gut, aber wenn dem nicht der Fall wäre würde ich mich vor den Göttern verantworten müssen. Ich mache mir keine Sorgen darum, dass etwas schief gehen könnte und wir werden sicher genug Frauen finden die sich von uns an die Hand nehmen lassen auf dem Weg zum Glauben. Aber nun gilt es die Vorbereitungen zu treffen mit meinen Schwestern, damit dies unterfangen auch von Erfolg gekrönt ist.

Nun ruhe gut Tagebuch

3. Ruhetag im Erntemond des Jahres 6580

Liebes Tagebuch,

heute Mittag als es zur Speisung ging habe ich mit meinen Schwestern über den gestrigen Tag gesprochen und wir haben uns dazu entschieden, dass wir zu sechst hinausgehen werden um Bekehrte aufzutreiben, wenn man so sagen will. Wir werden den Frauen von den Lehren Merrldyns berichten und von den Wundern die er vollbrachte um sie für uns zu gewinnen. Ein wenig werden wir auch von der Unabhängigkeit berichten die wir erhalten und auch erhalten würden, wenn dieses Exempel großen Erfolg haben sollte, denn ich denke das unsere Eminenz sich bei so vielen Gläubigen etwas einfallen lassen muss vor allem, wenn es sich nur um Frauen handelt. Ein wenig muss ich gestehen ist es auch eine Genugtuung für mich, wenn wir den Marktplatz füllen und ihm der Unterkiefer hinunter fällt, da wir Frauen ein Stück für unseres gleichen einstehen. Aber zurück zu dem Gespräch. Wir haben uns entschieden, dass zwei von uns in der Hauptstadt bleiben und je eine in eine der vier Himmelsrichtungen gehen wird um Dörfer zu suchen oder umherwandernde Frauen ausfindig zu machen und diese nach Hause zu bringen. Ob wir erfolgreich sein werden sehen wir dann in 30 Monden, wenn wir uns am Marktplatz wieder sehen. Starten werden wir bereits morgen in aller Frühe dem dritten Markttag im Erntemond. Treffen werden wir uns alle dann am dritten Markttag im Scheiding und ich fiebere diesem Tag wirklich nach, denn ich bin gespannt, wie viele wir wirklich zusammen rufen können. Der Rest des Tages lief eigentlich noch genau wie jeder andere Tag auch und am Abend begannen wir bereits das nötigste zu packen für die dreißig Monde, denn wir werden die Nächste wohl in Tavernen verbringen oder unter freiem Himmel, damit wir möglichst viel Gebiet durchwandern können.

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Re: [Hintergrund] Bertha Bestraufung [6561 - 6623]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 00:12

4. Markttag im Erntemond des Jahres 6580

Liebes Tagebuch,

bereits in den morgen Stunden verließen wir die Kirche und brachen auf zur Suche von neuen Schwestern. Ich selbst ging nach Westen um dort nach neuen Schwestern zu suchen. Erst musste ich aber den Weg aus der Stadt hinaus schaffen. Nach dem die Tore der Stadt überwunden waren führten meine Füße mich dann auch schon weiter den Weg entlang. Vor der Stadt musste ich erst einen Wald überwinden bevor ich dann zum nächsten Dorf kommen würde. Zum Glück war es noch früh am Tage und ich brauchte mir keine Sorgen zu machen alleine durch den Wald zu marschieren, denn was sollte schon passieren? Mitten im Wald traf ich eine Pilzsammlerin die Kleidung eher abgenutzt und verdreckt mit einem Körbchen in der Hand in dem die bisherigen Pilze lagen. Es schien nicht sonderlich ertragreich oder sie war noch nicht lange unterwegs jedenfalls lagen noch nicht sehr viele Pilze darin. Für mich war es aber schon die passende Gelegenheit zum einen ihr etwas bei den Pilzen zu helfen und auf der anderen Seite sie von Merrldyn und der Kirche und dem Auftrag zu erzählen. Sie war nett, obwohl sie schon einige Sommer älter war als ich schenkte sie mir ihre Aufmerksamkeit und war auch ersichtlich dankbar darüber, dass ich ihr beim Pilze suchen half. Als es sich der Dämmerung neigte nahm sie mich mit zu sich in eine nicht gerade große Hütte, wo sie allein mit ihren beiden Kindern lebte. Sehr abgelegen stehend im Wald. Es war schon fast schwer zu sehen wie so manch Mensch heute lebte, wo ich nun schon ein paar Jahre in der Kirche lebe und da mehr hatte, als die Menschen hier draußen. Aber ich konnte sie davon überzeugen, dass sie auf dem Marktplatz erscheinen wird, wenn es soweit ist. Ich fragte Sie natürlich warum sie das tun würde und ihre Antwort wird mir vermutlich für immer im Kopf bleiben. Sie sagte nämlich, dass ich die erste Person war die nicht einfach an ihr vorbei ging und sich ihrer annahm und ihr beim Pilze suchen mal half anstatt nur zuzusehen oder gar die Pilze zu rauben die sie doch braucht für sich und ihrer beiden Kinder, damit ihr Überleben gesichert sei. Die beiden Kinder waren noch nicht sehr alt der ältere Junge muss in etwa fünfzehn Jahre sein und die Tochter gerade einmal zehn oder elf. Für mich selbst stand fest, dass von der Kirche viel mehr für die Armen getan werden musste, sei es nun in Form einer Armenspeisung oder einfach nur armen ein Dach über dem Kopf zu geben. Es musste etwas geschehen im Land, Hoffnung musste wiederkehren, denn mit Hoffnung kommt auch der Glaube. Die Dame erzählte mir sogar von ihrem einstigen Mann, allerdings schien es ein Mann zu sein der sich nicht wirklich mit seiner Familie auseinander setzen wollte, denn er jagte seinen Träumen nach. Sie sagte, dass er nun wohl irgendwo auf den Meeren auf einem Schiff sei und seit bereits mehreren Jahren nichts mehr von ihm hörte, kein Brief nichts. Es ist für mich schwer vorstellbar, wie man so sein kann, aber solch Menschen wird es wohl leider auch geben. Nun lieg ich hier auf ein paar Fellen in der Hütte der Dame im gleichen Raum die Kinder und die Dame selbst und lasse den ersten Tag ausklingen. Ich werde mich aber mehr reinhängen müssen, damit der Platz wirklich gut gefüllt wird.

Ruhe gut mein Tagebuch

4. Sonnentag im Erntemond des Jahres 6580

Liebes Tagebuch,

die Nacht auf den Fellen war für meinen Rücken nicht das Beste, aber zum Glück bin ich noch jung und kann das ab haben. Ich wundere mich jedoch, dass die Dame des Hauses noch so fit ist und keine Probleme mit den Fellen bekommt. Ich würde ihr gern helfen zumindest ein richtiges Bett sollte sich doch machen lassen. Nach einem eher schmächtigen Frühstück, was aber schon mehr als nötig gewesen wäre, denn sie hatten selbst kaum etwas fragte ich kurz nach dem Weg in Richtung des nächsten Dorfes. Sie sagte, dass sie mit ihren Kindern sowieso dorthin wolle und wir gemeinsam gehen könnten. Natürlich empfand ich, dass als gute Idee, denn auf dem Weg dahin konnte ich sie davon überzeugen, dass sie mir hilft mehr Frauen für den Glauben zu gewinnen. Sie war sogar froh, dass sie helfen konnte damit hatte sie eine Aufgabe. Im Dorf selbst angelangt wollte ich ihr auch etwas Gutes tun und ging mit ihr, sowohl zu einer Schreinerei als auch beim Metzger vorbei. Bei der Schreinerei Merrldyn sei Dank war es eine Frau die dort bediente und alles leitete, während der Herr des Hauses wohl im Wald war Holz besorgen. Durch ein kurzes Gespräch mit der Dame konnte ich sowohl meiner Begleiterin zeigen, wie man solch Gespräche führt, als danke wollte sie mir Münzen geben, was ich jedoch gar nicht annehmen durfte. Ich hab ihr einfach gesagt, dass sie wenn es möglich ist ein paar Betten bereitstellen solle und meiner Begleitung zukommen lassen soll. Die Schreinerin war davon zwar im ersten Moment nicht überzeugt, aber als sie hörte, wie meine Begleiterin hauste wurde ihre Meinung besser und legte sogar noch mehr Felle dazu, damit die Kinder in der Nacht nicht frieren würden. Beim Metzger hatten wir leider nicht so viel Glück und der Metzgermeister schmiss uns im wahrsten Sinne des Wortes aus der Metzgerei. Nun so ist es aber mal gibt es gute Taten mal weniger verständliche doch solle man nie aufgeben. Meine Begleiterin war mir schon dankbarer als genug und ab da trennten sich dann auch unsere Wege. Sie sagte mir, dass sie in dem Dorf versuchen wird jede Frau zu überzeugen sich der Sache anzuschließen. Die beiden Kinder waren währenddessen bereits im Dorf verschwunden zum Spielen streunten sie durch die Gassen. Ich für mich könnte mir ein schöneres Leben vorstellen, aber es kann nur besser werden bei Ihnen. Nun ich verweilte den Tag noch in dem Dorf und begleitete die Dame ein Stück, als sie die ersten Schritte auf andere Frauen zu tat um diese von der Sache zu überzeugen. Wie wir währenddessen feststellen waren wichtige Worte, dass es uns Frauen Unabhängigkeit bringen würde. Diese Worte funktionierten sehr gut und viele willigten darauf ein sich weiter mit dem Glauben auseinander zu setzen. Ich denke, dass viele sich nicht ganz bewusst waren, was es am Ende überhaupt wirklich bedeutet, aber in diesem Fall ist das obere Ziel wichtiger als, dass es verstanden wird immerhin möchte ich nicht zur Buße vor den Herrn zitiert werden. Einige der Frauen werden hinterher sicherlich auch wieder ohne Glauben zurückkehren, aber ich bin mir recht sicher, dass viele am Ende bleiben und lernen.

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3. Ruhetag im Scheiding des Jahres 6580

Liebes Tagebuch,

es sind nun neunundzwanzig Monde vergangen und morgen wird der Tag der Entscheidung sein, wie viele Frauen wirklich kommen. Ich habe einige Interessante Frauen treffen können und musste feststellen, dass der Glaube außerhalb der Hohen Stadtmauern bisher wirklich kaum irgendwo angekommen ist. Viele der Dörfer kommen mir nicht gut gebaut vor und auch nicht sonderlich stabil die Häuser. Die Nächte hab ich oft in Tavernen verbracht die an den Dorfrändern standen oder an Waldrändern, aber ich für mich bin froh, dass es die letzte Nacht in einer solchen ist. Es ist beinah so als würde man des Nachts mehr Ratten neben sich haben als es Menschen im ganzen Dorf gibt. Allerdings ist dies vermutlich nur meine Ansicht der Dinge, wenn ich daran denke das ich daheim oft auch einfach mal auf dem Heuboden in der Scheune geschlafen habe ist dies hier eigentlich doch ein großer Sprung vor, aber im Vergleich zu meinem Zimmer in der Kirche ist es einfach nur erniedrigend. Doch was beschwer ich mich eigentlich? Ich habe so viel bis zum heutigen Tag geschafft. Habe die Reise von zuhause angetreten bis in die Hauptstadt, habe dort erreicht, dass mir die Chance zu Teil wird etwas für uns Frauen zu tun und für die Menschen und ich jammere? Ist doch beinah schon armselig von mir. Gedanken sind zum Glück nur in meinem Kopf vorhanden. Ich bin nicht besser als andere Menschen, seien es nun Bauern, Diebe oder Adelige, dies sollte ich mir merken für mich und nach diesen Werten auch weiterhin vor ran schreiten ohne es zu verurteilen, wie andere Leben, denn sie nutzen das, was Ihnen gegeben wurde. Aber es geht bald schon die Sonne wieder auf der Tag war lang aber ich denke ich konnte heute noch einige Frauen für uns dazu gewinnen und morgen Vormittag werde ich auf dem Marktplatz stehen und der Eminenz beweisen, dass auch wir Frauen etwas großes im Stande sind zu leisten.

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Re: [Hintergrund] Bertha Bestraufung [6561 - 6623]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 00:15

3. Markttag im Scheiding des Jahres 6580

Liebes Tagebuch,

heute war es endlich soweit und es war erneut ein wirklich grandioser Tag für uns, denn am Vormittag als ich am Markt ankam in der Hauptstadt, waren schon einige Frauen vor Ort es waren nicht sehr viele, aber ein Erfolg zumal sie erst am Nachmittag erwartet wurden.
Ich ging erst einmal zurück zur Kirche um mir frische Kleider zu holen und mit meinen Schwestern zu speisen. Während wir speisten erzählten mir meine Schwestern von ihren Abenteuern in der Welt und was sie alles gesehen haben, genauso wie ich Ihnen von meinen Erfahrungen berichtete. Wir haben in einigen Dingen übereingestimmt, vor allem wenn es darum ging, dass außerhalb der Hauptstadt die Menschen doch in sehr armen Verhältnissen leben mussten. Als ich Ihnen von meiner Begegnung mit der Pilzsammlerin erzählte waren sie erstaunt und zugleich mitgerissen, da die Vorstellung, dass eine Dame im Wald mit zwei Kindern alleine haust sie beinah bereits zu Tränen rührte. Man merkte es wie sie versuchten ihre Fassung zu bewahren. Nun, aber kommen wir zum schönen Teil des Tages. Am Nachmittag, als wir mit der Eminenz zum Marktplatz gingen konnten sogar wir kaum unseren Augen trauen, auf dem Podium vor dem Platz versuchten wir es zu überblicken doch sogar die Seiten Straßen schienen gefüllt und gedrängt. Die Eminenz selbst war in den ersten Momenten sogar sprachlos und brachte kaum ein Wort hinaus. Er bedankte sich dann vor allen Frauen, dass sie so zahlreich erschienen sind und verkündete, wozu dies Exempel diente und das es als mehr als erfolgreich betrachtet wird. Er versprach in diesem Atemzug ein Kloster bauen zu lassen, dass den Frauen ein Obdach geben sollte und dazu dienen solle jeder Frau die dem Glauben verfolgt ein zuhause zu geben. Ich sollte in diesen Gemäuern die Oberste Matriarchin werden worauf er mich höchst persönlich vorbereiten wolle. Der Orden soll sobald das Kloster erbaut und fertiggestellt sein wird den Titel „Heiliger Orden der Gnadenvollen Schwestern des Merrldyn“ oder kurz „Schwesternschaft des Merrldyn“ tragen. Daraufhin wurde still gemeinsam ein Gebet an unseren Herrn Merrldyn gesprochen. Jede Frau die den Weg hier her auf sich genommen hatte sollte kostenlos in einem der Städtischen Taverne unterkommen können auf Kosten der Kirche und mit Trank und Speis versorgt werden. Ich selbst freue mich auf den direkten Unterricht mit der Eminenz und hoffe, dass ich den Erwartungen gerecht werden kann.

Ruhe gut mein Tagebuch

2. Erdentag im Sonnenmond des Jahres 6581

Liebes Tagebuch,

der Bau des Klosters schreitet vor ran und ich sehne mich nach dem Tag an dem es fertig gestellt wird. In der Kirche selber werde ich von den Brüdern mittlerweile beinah als gleichwertig behandelt. Ab und an kommt es noch vor, dass die Männer ihre Arbeiten auf die Frauen abwälzen wollen, aber es scheint besser zu werden. Der Unterricht mit der Eminenz läuft sehr gut. Ich lerne viele neue Erkenntnisse und auch Verhaltensregelungen, sowie Kunde über das Reich und die Bewohner die im Reich Leben. Wir sind sogar gemeinsam auf Märkten gewesen um den Menschen näher zu kommen.
Er lehrt mich wie ich man Hochzeiten abhalten sollte, Beichten abnimmt, aber auch wie man die toten ordentlich bestattet. Er hat einiges an Aufzeichnungen und Büchern die ich gerne auch in unserem Kloster hätte. Vielleicht kann ich noch Exemplare davon bekommen oder ich fange an eigene zu schreiben speziell auf die Schwesternschaft zugeschnitten. Ich habe auch mit ihm gesprochen, wie wir genau vorgehen sollen. Er sagte was nützlich wäre für die Kirche ist, wenn wir grade auch aufmüpfige Töchter oder Adelstöchter bei uns aufnehmen um sie auf den rechten Pfad zu führen. Grundsätzlich find ich die Idee gar nicht verkehrt, denn wenn die Väter schon nicht mit ihnen zurechtkommen wie sollen es dann Glaubensmänner. Ich denke, da sind Frauen unter sich denke ich durch aus die bessere Wahl und wir werden sie auf den rechten Pfad führen können.
Ich habe auch noch einen Brief von meiner Mutter erhalten in dem es heißt, dass mein Vater sehr krank ist. Ich habe mit der Eminenz gesprochen und er teilte mir mit, dass es auch zu unseren Aufgaben gehört den kranken beizustehen und versuchen zu heilen.
Er bot es mir an mich zu geleiten nach Hause und meinem Vater zu helfen sofern es in seiner Macht lege. Es soll nicht einmal lange gewartet werden und so schnell wie möglich losgehen. Eminenz hat bereits heute dafür gesorgt, dass morgen eine Kutsche für uns bereit steht.
Ich bin froh mittlerweile kann ich wohl beinah sagen, dass Eminenz sowas wie ein guter Freund von mir geworden ist.

Ruhe wohl Tagebuch

*An der Seite angeheftet befindet sich ein Brief der verfasst wurde von der Mutter in schwer lesbarer krakeliger Schrift.*
Grüße dich mein Kind,

ich hoffe deine Lehren gehen voran und das es dir gut geht. Wir haben länger nichts von dir gehört und es ist nun schon einiges an Jahren vergangen. Leider muss ich dir mitteilen, dass es hier zurzeit nicht allzu gut geht. Dein Vater ist krank. Kein Mensch hier weiß genau, wie man ihm helfen kann oder wie viel Zeit ihm noch bleibt.

Aber er wünscht sich, dass er dich noch einmal sehen kann ehe er dann von uns geht. Ich hoffe darauf, dass du ihm diesen Wunsch erfüllen kannst.

In Liebe

Mutter
2. Ruhetag im Sonnenmond des Jahres 6581

Liebes Tagebuch,

ich und die Eminenz sind nun an dem Ort meiner Geburt. Leider geht es meinem Vater wirklich schlecht. Ich war seit wir hier sind bis jetzt an seinem Bett und versuchte einfach nur für ihn da zu sein. Als er mich sah war er glücklich mich wieder zu sehen. Ich habe mit ihm und für ihn Gebetet und Eminenz tut alles, was in Ihrer Macht steht um ihm zu helfen. Zum Glück hat er jegliche Kräuter und dergleichen vorrätig gehabt und konnte diese mit her bringen. Ich muss gestehen, als ich meine Eltern nach der langen Zeit wieder sah habe ich sie beinah nicht erkannt denn sie sind eindeutig älter geworden. Ich hoffe, dass in den nächsten Tagen etwas meinem Vater helfen wird. Ich weiß ja, dass er alt ist, aber er hat noch nicht mal einen wirklichen Nachfolger und Mutter möchte ich auch nicht, dass sie alleine bleibt vor allem hat sie in Ihrem Brief nicht alles geschrieben und mir noch mitgeteilt, dass sie erneut schwanger ist und ich wohl ein Geschwisterchen bekomme, was mich zwar freute, aber die Situation nun doch noch heikler macht. Es ist eine schwere Zeit und ich hoffe diese wird bald überstanden sein.

Gute Nacht Tagebuch
Cassandra Rieves
Bischöfin von Vesper
Oberste Matriarchin der Schwesternschaft des Merrldyn

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Cassandra Rieves
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Re: [Hintergrund] Bertha Bestraufung [6561 - 6623]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 00:19

3. Erdentag im Sonnenmond des Jahres 6581

Liebes Tagebuch,

die letzten Tage waren nicht ganz einfach für mich, aber Eminenz hat es geschafft und Vater wird wieder auf die Beine kommen jedoch musste ich mich in der Zeit um den Hof kümmern und ich merke richtig, wie angenehm doch das Leben in der Kirche ist. Es fordert mich in der Kirche zwar geistig, aber körperlich bin ich über die Zeit echt schwach geworden, wenn man es so ausdrücken mag. Aber ich tue es gerne damit mein Vater sich erholen kann. Abends schaffen wir es sogar schon wieder gemeinsam zu essen und natürlich ist Eminenz in dieser Zeit immer ständig an der Seite meines Vaters. Ich glaube sogar, dass sie sich recht gut verstehen. Vor zwei Tagen habe ich sie am Abend über mich reden gehört und Eminenz fragte ihn, ob ich schon immer so ein Dickkopf gewesen sei, woraufhin mein Vater nur anfing zu lachen und seine Frage bestätigte. Aber anscheinend hat Eminenz meinem Vater auch gesagt, was ich bisher alles geleistet habe und beide scheinen sich einig zu sein, dass ich in irgendeiner Form etwas Besonderes zu sein scheine. Nun von mir aus sollen sie das auch denken, aber ich bin mit meinem Lernen ja auch noch nicht am Ende und noch nicht bereit jegliche Arbeiten ohne Eminenz auszuführen. Ich hoffe, dass er mir auch die Heilkunst etwas näher bringen kann, damit ich auch in diesem Gebiet den Menschen behilflich sein kann. Ich denke, es wäre sogar gut, wenn wir im Kloster jemanden hätten der sich mit der Pflanzen Welt auskennt und sich mit der Heilung auseinander setzt, aber dies bleibt wohl abzuwarten, wie sich alles entwickelt. Zuerst muss einmal das Kloster wirklich stehen. Tagebuch du glaubst aber gar nicht wie erleichtert ich bin, dass es meinem Vater besser geht und ich bin schon sehr gespannt auf den Nachwuchs im Hause. Vermutlich werde ich von diesem zwar nicht sehr viel haben, aber ich möchte, dass er oder sie dann stolz auf mich sein kann. Wir werden wohl in wenigen Tagen bereits wieder in die Hauptstadt reisen, damit meine Lehren weiter gehen und ich mich weiter auf meine zugeteilte Aufgabe vorbereiten kann.

Nun ruhe gut mein Tagebuch

2. Donnerstag im Hartung des Jahres 6582

Liebes Tagebuch,

erst heute erreichten mich zwei tolle Nachrichten die ich zu gleich mit dir Teilen möchte. Zum einen hat meine Mutter eine kleine Tochter geboren und zum anderen möchte Eminenz von mir, dass ich den nächsten Gottesdienst zur Ehre Merrldyns ausrichte, was ein großer Vertrauensbeweis für mich ist und ich möchte ihn natürlich nicht enttäuschen. Ich hoffe, dass ich das hinbekomme, bisher hatte ich es nie vor mir, dass viele Menschen vor mir still da sitzen und meinen Worten lauschen ohne überhaupt ein Wort zu sagen, aber ich denke, dass ich das hinbekomme. Ich mein ich habe das schon mit ihm geprobt, aber da war die Kirche leer, wenn ich mir vorstelle, dass nun bald alle Bänke besetzt sind wird mir doch ein wenig komisch. Ich werde dir natürlich direkt Bericht erstatten, wie es gelaufen ist!

Ich werde meiner Mutter natürlich auch eine Antwort zukommen lassen und hoffe, wirklich darauf, dass sie mich bei Zeiten einmal besuchen können.

Schlag gut mein Tagebuch

*An der Seite angeheftet befindet sich ein Brief der verfasst wurde von der Mutter in schwer lesbarer krakeliger Schrift.*
Grüß dich mein Kind,

ich wollte dir auf diesem Wege mitteilen, dass du eine kleine Schwester bekommen hast. Sie sieht genauso aus wie du, als du noch klein warst.

Wir haben uns seit eurem Besuch nicht mehr gesehen und ich hoffe, dass wie immer bei dir alles hervorragend läuft.

Dein Vater hat sich damals sehr gut erholt und strotzt vor Energie, dem Hof geht es soweit auch gut. Ich hoffe, dass wir dich bei Zeiten einmal besuchen können in der Stadt.

Es wäre schön, wenn man etwas öfter von dir etwas zu hören bekommen würde.

Deine dich liebenden Eltern
1. Wassertag im Heumond des Jahres 6583

Liebes Tagebuch,

Es ist wieder einiges an Zeit ins Land gezogen und meine Ausbildung unter der Eminenz läuft sehr gut. Mittlerweile ist meine kleine Schwester fast zwei Jahre alt und ich konnte sie bisher nicht ein einziges Mal besuchen. Ich hoffe, dass ich baldigst die Zeit dazu finde. Des Weiteren laufen die Bauarbeiten an dem Kloster gut und es wird wohl nicht mehr allzu lange dauern bis es fertiggestellt wird und ich mit meinen Schwestern dort einziehen kann. Bereits jetzt habe ich mir mit der Eminenz einiges an Gedanken gemacht mit Hilfe der Eminenz habe ich einen Kodex nieder geschrieben der für die ganze Schwesternschaft Gültigkeit besitzen wird und Grundlage jeglicher Arbeit sein wird. Wir haben auch bereits darüber sprechen können, was wir lehren und wie diese lehren am besten aussehen sollte und mussten dabei feststellen, dass es Themen Gebiete gibt die nicht für jedes Auge bestimmt sein sollte, wie zum Beispiel der Exorzismus. Deswegen habe ich entschlossen, dass wir im Kloster einen Raum haben werden in diesem diese Schriften abgeschlossen niedergelegt werden. Ein Rangsystem innerhalb des Klosters wäre dazu natürlich von Nöten, damit ich weiß und auch jeder andere weiß, wer einen Schlüssel hat und wer nicht, des Weiteren wird dies System wichtig sein um feststellen zu können, wie lange jemand schon bei uns ist und wie viel bereits von den Lehren der jeweilige Schüler beherrscht. Mittlerweile bin ich auch geübt darin mit Kräutern umzugehen und den Menschen heiltechnisch zu helfen. Dies wird zurzeit alles auf die Lehren und Taten des Salus *ein Verweis wurde hier einfügt auf das entsprechende Buch werk* gestützt. Diese Lehren lassen uns beinah mit jeder aktuellen Krankheit umgehen können und wir können den Menschen einen guten Dienst erweisen.

Nun schlaf gut mein Tagebuch

*An der Seite angeheftet befinden sich zwei Notizen von Bertha selbst geschrieben. Zum einen Regelungen die innerhalb der Schwesternschaft herrschen sollen und zum anderen Ränge innerhalb der Schwesternschaft*
Regelungen die innerhalb der Schwesternschaft herrschen sollen:

Als Schwesternschaft unterstehen wir immer noch dem höchsten Glied der Kirche und haben auf dessen Anweisungen die außerklösterliches betrifft zu achten und dies zu respektieren.

Heiraten wird erlaubt sein, aber es darf nicht vorkommen, dass Schwestern ständig ihre Partner wechseln oder gar Männern nachstieren.

Der goldene Kodex der Schwesternschaft muss befolgt werden. *ein Verweis auf das Buch „Der goldene Kodex der Schwesternschaft“ wurde angestrichen*

Jeglicher Glaube von Menschen wird geduldet, es sei denn es sind dunkle Gottheiten die das Licht vertreiben wollen.

Von Schwestern selbst ist es verboten politisch Hohe Ränge in Angriff zu nehmen oder anzunehmen, da weltliche Macht leicht dazu verleitet, dass Gerechtigkeit nicht mehr gerecht geahndet wird. Jedoch ist es erlaubt einer Frau beratend zur Seite zu stehen, wenn ein solcher Rang angestrebt wird.

Es wird erlaubt neben der Schwesternschaft ein Teil der Stadtwache oder des Heeres zu werden um als Feldgeweihte den Dienst anzutreten, jedoch darf der Dienst in der Wache die normalen klösterlichen Pflichten nicht beeinflussen.

Anwärtern wird eine Phase zum Einleben zugesprochen um herauszufinden, ob diese zu uns und wir zu ihnen passen und es wirklich das Richtige ist. Die Pflicht des Anwärters ist es jedoch an dem jeweils stattfindet Unterricht teilzunehmen um sich ein Bild zu machen davon.

Die Nutzung von Tarot Karten, Giften oder einem Zauberbuch werden strickt Verurteilt und werden Konsequenzen nach sich ziehen. Ebenfalls der Verzehr von Alkoholischen Getränken oder die Einnahme von Mitteln die den geistigen Zustand der Schwester negativ verändert.

Jegliche Zusammenarbeit mit Hexen, Hexenmeistern oder Nekromanten wird zum Verlassen des Klosters führen.

In der größten Not und unter Absprache mit den Matriarchinnen ist es denkbar, dass mit berüchtigten Söldnern und anderen Gestalten zusammengearbeitet wird.

Außenstehende dürfen die Klösterliche Einrichtung nicht betreten nur mit ausdrücklicher Erlaubnis der obersten Matriarchin

*Der letzte Punkt scheint später niedergeschrieben zu sein, da die Tinte heller erscheint als die obige und die Schrift von Berthas abweicht*

Als Schwester des Ordens ist es möglich, dass Sie ihre Heilenden Fähigkeiten außerhalb der klösterlichen Mauern weiter bilden. Sei es in der Form, dass sie zusätzlich in einem Heiler-Haus oder Asylum ihre Dienste anbietet oder als Gehilfen eines ansässigen Heilers.
Ränge innerhalb der Schwesternschaft:

Oberste Matriarchin – Oberhaupt der Schwesternschaft. Die Nachfolgerin wird auf dem Sterbebett gewählt.

Matriarchin – Als eine der Matriarchinnen in ‚Kampf‘ oder auch des Ordens der Schwestern allgemein, ist man eine aus dem Inneren Zirkel der drei Matriarchinnen des Ordens und ist somit direkt der Obersten Matriarchin unterstellt. Ihr Rang ist der einer Hohepriesterin.

Priorin – Im ‚Kampf‘ oder auch des Ordens der Schwestern allgemein, ist man bereits eine erfahrene Priesterin des Merrldyn und Vorbild für Novizinnen und Ordensschwestern.

Merrldyschwester oder auch Ordensschwester - In einem ‚Kampf‘ oder auch des Ordens der Schwestern allgemein, weiß man wie alle des Ordens, dass der Orden versagt hat. Jede Kämpferin wird vor dem Altar darauf vereidigt, die Stadt zu säubern und so die Schmach des Ordens zu reinigen.

Novizin – In einem ‚Kampf‘ oder auch des Ordens der Schwestern allgemein, ist man eine Rekrutin aus einem der Adelshäuser. Es werden jedoch nur wenige der Novizinnen wirklich in den Orden aufgenommen, und dies meist erst nach vielen Jahren hingebungsvoller Dienste um dann als Auserwählte zu gelten.

*die letzten beiden Ränge scheinen später niedergeschrieben zu sein, da die Tinte heller erscheint als die obige und die Schrift von Berthas abweicht *

Augurin – Im ‚Kampf‘ oder auch des Ordens der Schwestern allgemein, ist man trotz der Blindheit und dem Verlust des Augenlichts mit dem Segen des zweiten Gesichts beschenkt. Sie werden von ihren Mitschwestern hochverehrt. Im Gegensatz zu anderen Schwestern im Orden ist sie nie gerüstet anzutreffen.

Gefallene Schwester - Als Gefallene Schwester gebrandmarkt werden die Schwestern die aus dem Kloster ausgeschieden sind und ihren Glauben verloren haben oder sich dunklen Göttern anschlossen.
Cassandra Rieves
Bischöfin von Vesper
Oberste Matriarchin der Schwesternschaft des Merrldyn

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Cassandra Rieves
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Re: [Hintergrund] Bertha Bestraufung [6561 - 6623]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 00:20

1. Feuertag im Hornung des Jahres 6586

Liebes Tagebuch,

meine Aufregung ist gerade grenzenlos heute war ich mit der Eminenz bei der Baustelle zum Klosterbau und endlich ist der Bau abgeschlossen und wir können im Grunde schon morgen dort einziehen. Natürlich werden wir noch einiges gestalten müssen, aber es ist ein wundervolles Bauwerk geworden. Es gibt genug Schlafräume mit einer eigenen Kapelle und einen kleinen Garten. Es liegt etwas abgelegen, aber das ist auch gut so, denn da haben wir dann unsere Ruhe. Und können unserem Glauben freien Lauf lassen. Die Mauern werden uns guten Schutz bieten und wir haben sogar genug Räumlichkeiten um auch flüchtende Frauen ein Obdach zu bieten, wenn sie es benötigen. Ich habe mir bereits Gedanken gemacht bezüglich einer einheitlichen Farbe und ich tendiere zu einem Orangegelb Ton, damit es nicht zu grell wird und dennoch an das Licht der Sonne erinnert. Ich denke, damit können wir gut leben und man wird uns erkennen, wenn wir durch die Stadt ziehen um den Menschen zu helfen. Ich habe auch bereits beim Schreiner Stäbe in Auftrag gegeben in dessen Stiel wir die Symbolik unserer Tugenden eingravieren lassen um ein einheitliches Bild abzugeben. Und ich denke, dass grade die Symbole der Tugenden wichtig sind für unsere Schwestern um sich jederzeit daran zu erinnern und nicht einen falschen Weg einzuschlagen. Ich hoffe sehr, dass ich heute ruhigen Schlaf finde, denn vielleicht bereits morgen werde ich mit meinen Schwestern die erste Nacht in unserem Kloster verbringen. Damit wäre dann die Gründung des Ordens auch offiziell nach Jahren des Wartens, dass der Bau fertiggestellt wird. Aber die Zeit des Wartens hat sich auch gelohnt, denn dadurch konnte ich alles lernen, was ich brauche um eine gute Hand über das Kloster halten zu können und es zu lenken und zu leiten.

Geruhsame Nacht Tagebuch

2. Feuertag des Hornung des Jahres 6586

Liebes Tagebuch,

es ist nun beinah ein Wochenlauf her, dass wir ins Kloster gingen. Wir sind immer noch am Einrichten, aber die Nächte hier sind ruhig und man erholt sich gut. Die Schwestern harmonieren alle gut miteinander und bisher gab es keinerlei wirklichen Konfliktpunkte. Wir sind momentan zu sechst, so wie es damals war, als wir auszogen, aber ich denke sobald bekannt wird, dass das Kloster nun errichtet wurde, werden uns die ersten Novizinnen in die Arme laufen. Ich denke, dass wir noch ein wenig Zeit benötigen um uns richtig einzurichten, aber das wird auch alles geschafft und dann kann die richtige Arbeit beginnen, zuvor werde ich allerdings meinen Eltern noch einen Besuch abstatten, denn es ist bereits wieder einige Zeit her seit ich sie gesehen habe und meine kleine Schwester, ja es wird Zeit.

Schlaf gut Tagebuch

2. Wassertag im Sonnenmond des Jahres 6586

Liebes Tagebuch,

ich habe es nun endlich geschafft gehabt meine Familie zu besuchen und meine kleine Schwester die nun mittlerweile fast vier Jahre alt ist und meine Mutter hatte recht sie kommt nach mir. Hat genau so einen Dickkopf wie ich ihn habe. Der Hof selbst sieht immer noch gut aus die Kühe fühlen sich wohl und meiner Familie scheint es auch an nichts zu mangeln. Sogar ein paar Zeichen des Glaubens haben sich in das Haus eingefunden, worauf ich doch muss ich gestehen stolz bin. Denn dann scheine ich damals doch etwas richtig gemacht zu haben und meine Eltern können meinen Weg nachvollziehen. Vielleicht wird meine kleine Schwester ja irgendwann ähnlich wie ich, wobei ich doch hoffe, dass mein Vater in ihr eine Nachfolgerin für den Hof findet, denn es wäre schade, wenn Vater einmal nicht mehr ist, dass der Hof einfach weg wäre. Ich mein immerhin wurde ich auch dort geboren. Aber noch ist mein Vater ja da und wird es sicherlich auch noch lange bleiben, auch wenn er echt alt geworden ist. Was die Schwesternschaft angeht. Wir haben in der letzten Zeit Nachwuchs in Form von Novizen bekommen und sind dabei Ihnen erst einmal die Grundlegenden Dinge beizubringen. Bisher stellen sie sich alle samt gut an, aber ich bin gespannt, wer wirklich bei uns bleiben wird und wer von Ihnen wieder das Kloster verlässt.

Erhol dich gut liebes Tagebuch
Cassandra Rieves
Bischöfin von Vesper
Oberste Matriarchin der Schwesternschaft des Merrldyn

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Cassandra Rieves
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Re: [Hintergrund] Bertha Bestraufung [6561 - 6623]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 00:21

2. Erdentag im Lenzing des Jahres 6588

Liebes Tagebuch,

wir sind nun sehr zahlreich und man muss gestehen das das Kloster beinah schon eng wird für solch eine Menge Schwester, aber umso mehr umso besser, denn der Glaube braucht viele von uns, damit wir alle Menschen erreichen können. Allerdings war dies nicht das wichtige was ich dir eigentlich weiter geben wollte. Es ist etwas seltsames im Gange habe ich das Gefühl, denn in den letzten Tagen sind Schwestern verschwunden und zur Zeit weiß keiner so genau, was mit ihnen geschehen ist. Ob sie entführt wurden? Oder gefressen wurden? Naja gefressen wohl unwahrscheinlich, aber wo sind sie hin? Wir müssen dem auf den Grund gehen. Vielleicht muss ich mich doch einmal wieder selbst aus dem Kloster hinaus bewegen und in die Stadt gehen um den ganzen auf den Grund zu gehen, denn soviel ich mitbekommen habe sind die letzten beiden Schwestern dort gewesen und nicht wieder gekehrt. Ich mein gut es kann immer mal vorkommen, dass jemand wo hängen bleibt, aber die vermissten Schwestern beginnen sich langsam zu häufen. Nun gut mein Tagebuch, ich werde mich morgen einmal auf den Weg in die Stadt machen und schauen, was dort vor sich geht.

Und nun ruhe gut mein Tagebuch

2. Donnerstag im Lenzing des Jahres 6588

Liebes Tagebuch,

ich bin heute in die Hauptstadt bereist und versuchte die verlorenen Schwestern zu finden, dabei ist mir heute etwas Seltsames passiert. Ich ging über den Marktplatz und blickte mich etwas um als mir ein Mann aufgefallen ist, als ich auf ihn zuging flüchtete er förmlich vor mir. Leider konnte ich Ihn nicht einholen, aber die Bürger sagten zu mir, dass dieser Kerl oft hier herumstreunt und vor allem zu sehen ist, wenn Schwestern in der Gegend sind. Er wurde wohl auch schon außerhalb der Stadt gesehen, als er Schwestern verfolgte. Aber bisher habe wohl niemand mit ihm sprechen können und wenn man es versuchte verschwand er. Was an dem Kerl auffällig war er lief mit einem Buch in der Hand herum, als würde er sich irgendwas notieren. Seltsam war es auf jeden Fall, aber nun ja deswegen bin ich ja eigentlich nicht in die Stadt gekommen, aber seltsamerweise konnten die Bürger selbst auch nichts sagen, was mir weiterhelfen würde. Ich werde es noch ein paar Tage weiterversuchen vielleicht fällt jemandem ja doch etwas ein, bevor ich zurück ins Kloster kehre.
Jedenfalls müssen wir das weiter beobachten, nicht das noch mehr Schwestern einfach verschwinden.

Nun ruhe gut mein Tagebuch

1. Donnerstag im Endmond des Jahres 6589

Liebes Tagebuch,

dieser Eintrag wird nicht sehr einfach. Mittlerweile sind wir nur noch eine Hand voll Schwestern und ich weiß auch endlich warum unsere Schwestern verschwunden sind. In der Stadt heißt es mittlerweile, dass wir Hexen sind, da wir mit Kräutern arbeiten und so abgeschieden von der Stadt sind, als hätten wir etwas zu verbergen. Dazu kommt noch, dass wir ja keinen Mann in unsere Städte lassen. Ich hoffe, dass unsere Schwestern in Frieden ruhen können, denn sie haben sie verbrannt! Sie haben sie alle verbrannt! Uns genommen. Sie als Hexen beschimpft, gejagt und gefoltert. Wir beten für sie alle, dass sie es nun besser haben werden. Diese Hölle einer Verbrennung wünscht man doch niemandem. Nicht einmal seinem ärgsten Feind, wenn ich mir das nur vorstelle, wie es wäre, diese Hitze. Nein besser nicht. Unsere Eminenz hat nicht eingegriffen, also ging ich in die Kirche und sprach mit der Eminenz. Er tat beinah so, als würde es uns recht geschehen, da wir einfach zu viele geworden wären. Dabei haben wir nichts weiter getan, als den Menschen das Licht des Merrldyn nahe gebracht und geholfen und geheilt, wo es nur ging. Ich weiß nicht was in Eminenz gefahren ist, dass er mir vorwirft ich hätte Frauen gesammelt die gegen die Männlichkeit wettern, aber zum Glück konnte ich Ihn davon überzeugen, dass dies nicht der Fall ist und gemeinsam werden wir nun einen Weg finden, dass wir wieder in Ruhe unseren Glauben vertreten können. Aber Eminenz konnte mich auch aufklären und mir sagen, wie das ganze angefangen hat. Der Mann den ich damals auf dem Marktplatz sah, war der Schriftführer eines adligen und hatte den Auftrag uns zu beobachten, denn der adlige hatte wohl ein Problem damit, dass wir nur adlige Töchter erziehen würden, also beobachtete dieser Schriftführer unsere Schwestern und schrieb alles nieder was sie taten. Anscheinend aber hat er uns beim Heilen von Leid falsch verstanden, wenn wir unsere Gebete murmeln, wenn wir den Patienten die Medizin verabreichen. Vermutlich hat er sogar gesehen, dass wir Tote ins Kloster brachten um sie für den Übergang vorzubereiten, denn jedem gebührt eine vernünftige Bestattung. Wenn er nur diese Dinge schrieb und aufnahm, nun ja vielleicht kann man es dann als Hexerei auffassen, aber wie kann man so engstirnig sein und fragt nicht einmal nach? Vermutlich ist es typisch für das männliche Volk, erst zu Urteilen und dann nachzufragen. Aber nun müssen wir nach vorne sehen und einen Ausweg aus diesem Dilemma finden.

Es war ein harter Tag und nun ruhe mein Tagebuch
Cassandra Rieves
Bischöfin von Vesper
Oberste Matriarchin der Schwesternschaft des Merrldyn

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Re: [Hintergrund] Bertha Bestraufung [6561 - 6623]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 00:24

2. Feuertag im Hartung des Jahres 6590

Liebes Tagebuch,

nach nun etlichen Abenden und Nächten der Gedanken haben ich und Eminenz nun einen Weg gefunden mit dem wir beide Leben können und wir hoffen, dass dadurch diese Verfolgung aufhört und wir in Frieden weiter leben können. Vermutlich wird es immer noch hier und dort das Gemunkel in den Gassen geben, aber wir hoffen, dass es irgendwann versiegt und die Dunkelheit in den Gassen wieder die Ruhe bringt für die sie stehen sollte. Wir haben uns darauf geeinigt, dass das Kloster nur noch so viele Schwestern beherbergen wird wie es auch Betten gibt. Außerhalb dessen sollen Schwestern nur noch in geeigneten Unterkünften unterkommen, wir werden unsere Heilkünste nur noch hinter geschlossenen Türen praktizieren, uns um die Armen des Reiches kümmern und wichtige Reliquien und Schriften innerhalb der Klostermauern beherbergen. Diese Grundsätze, die nun im Grunde nicht sehr viel verändern bei uns, werden Eminenz auch dem Volke genauso mitteilen und auch klar machen, dass die Kirche ihre Hand darüber hält. Ich soll allerdings auch der Eminenz Zwischenfälle melden und auch eine Liste hinterlegen mit jeglichen Schwestern die wir beherbergen. Diese Liste wird von mir natürlich aktuell gehalten, damit die Kirche auch immer weiß, wer zu uns gehört. Zu unserer Glanzzeit hätte diese Liste beinah hundert Namen gehabt, aber durch das Verschwinden der Schwestern wurde unser Zuwachs geringer. Laut eurer Eminenz hat man sogar sogenannte Hexenjäger *ein Verweis auf eine andere Mappe wurde an dieser Stelle nachträglich gesetzt* eingesetzt um uns zu jagen und zu fangen. Ich muss gestehen bei diesen Erkenntnissen musste ich schwer schlucken, da ich immer davon ausging, dass Hexenjäger nur eine Legende sind die Kindern erzählt wird, damit diese kein Unheil anrichten. Ich weiß noch, wie wir gegründet wurden und haben uns gefreut, dass dies einmal dabei rauskommen würde hätte ich nicht in meinen schlimmsten Träumen vermutet. Aber ich werde nicht aufgeben und wir werden das Kloster wieder zu einem friedlichen und rechtschaffenden Ort machen in den Augen der Menschen. Eminenz wird diese Ansprache wohl nun recht flott unter die Menschen bringen.

Nun ruhe gut Tagebuch

2. Sonnentag im Hartung des Jahres 6590

Liebes Tagebuch,

Eminenz hat sein Wort gehalten täglich standen die Vertreter der Kirche auf dem Marktplatz und haben dort von uns berichtet und auch heute bei der Wöchentlichen Predigt in der Kirche wurde es angesprochen um den Menschen die Wahrheit über die Schwesternschaft mitzuteilen. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als diese Worte durch die Hallen hallten und die Menschen anfingen uns wieder in einem anderen Licht zu sehen. Ich habe mich nach der Predigt noch mit einigen Bürgern unterhalten und sie meinten zu mir, dass sie es auch nie geglaubt haben, dass wir Hexerei betreiben würden, aber komisch fanden sie es wohl dennoch, dass wir einfach immer mehr wurden. Ich denke, dass man uns beobachten wird und wir wirklich ein wenig mehr darauf achten müssen, dass wir auch nach außen hin arbeiten und uns nicht in dem Kloster verkriechen. Und dann ist da immer noch das mit den Hexenjägern, aber hoffen wir einfach darauf, dass diese von ihren Goldgebern zurückgezogen werden und danach aufhören nach uns zu jagen. Da fällt mir gleich ein, dass wir über diese Menschen gar keine Bücher in unserer Bibliothek haben. Vielleicht finden wir irgendwo Berichte über Sie um wieder ein wenig mehr Wissen in unseren Hallen beherbergen zu können. Ich werde am morgigen Tag wieder zurück reisen ins Kloster und meinen Schwestern berichten, was sich ergeben hat. Im gleichen Zug werden wir die Liste niederschreiben mit unseren noch Schwestern und an die Kirche entsenden. Ich hoffe, dass während meiner Abwesenheit nicht noch mehr Schwestern verschwunden sind.

Nun ruhe gut mein Tagebuch

3. Wassertag im Gilbhart des Jahres 6591

Liebes Tagebuch,

heute habe ich leider nichts sonderlich schönes zu berichten. Heute vor dem Mittag noch habe ich einen Brief von Mutter erhalten, darin schreibt sie das Merrldyn meinen Vater zu sich genommen hat. Ich muss gestehen, dass er auch bereits sehr alt war, aber damit gerechnet habe ich dennoch nicht. Ich hoffe, dass er nicht leiden musste. Für meine kleine Schwester muss dies nun wirklich eine schwere Zeit sein, noch so jung und schon einen Elternteil zu verlieren ist niemals einfach. Ich werde für einen Monatslauf zum Hof zurückkehren und nach dem Rechten sehen. Mein Vater muss auch eine vernünftige Beisetzung erfahren. Ich hoffe, dass ich den beiden in der schweren Zeit beistehen kann und wir einen Weg finden den Hof zu führen, denn Mutter schreibt weiter, dass Vater wohl Münzen zur Seite gelegt hat, damit die beiden sich Hilfe besorgen können. Allerdings frag ich mich, was sie damit meint. Einen Sklaven? Einen Arbeiter?.. Ich werde sehen, was mich daheim erwartet. Um das Kloster mach ich mir keine Sorgen. Hier läuft alles sehr gut. Wir haben einen kleinen Garten angelegt und können uns mit den Dingen die Merrldyn und zur Verfügung stellt gut Leben. Es kommt seltener zu Zwischenfällen und verschwunden ist nun seit längerem auch niemand mehr. Ich denke, dass die Menschen uns langsam wieder anfangen zu vertrauen und wir in Ruhe unser Leben fortsetzen können. So aber nun muss ich die Sachen packen und die Kutsche wird nun wohl auch bald eintreffen die mich nach Hause bringt.

Bis morgen Tagebuch

*an der Seite befindet sich ein Schriftstück, dass krakelig verfasst wurde und an manchen Stellen wie durch Feuchtigkeit verschmiert ist*
Mein Kind,

ich wünschte du wärst bei uns, denn dein Vater *ein Teil des Satzes ist nicht lesbar* tot.

Er hat und Münzen hinterlassen, damit wir den Hof nicht verlieren und wir werden damit *der Rest des Satzes ist verschmiert und nicht lesbar*

Deine Schwester und ich trauern sehr um deinen Vater und wir hoffen, dass du Heim kommen kannst.

Deine dich liebende Mutter und Schwester
Cassandra Rieves
Bischöfin von Vesper
Oberste Matriarchin der Schwesternschaft des Merrldyn

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Re: [Hintergrund] Bertha Bestraufung [6561 - 6623]

Beitrag von Cassandra Rieves » Montag 14. August 2017, 00:24

3. Erdentag im Gilbhart des Jahres 6591

Liebes Tagebuch,

ich bin zuhause eingetroffen, Schwester und Mutter kommen damit nicht wirklich zurecht, dass Vater nicht mehr da ist. Ich habe heute mit dem Prediger des Dorfes gesprochen und wir werden ihm eine würdige Beerdigung gewähren, wie es einem jeden Menschen gebührt. Das Dorf hat sich sehr verändert. Ich denke man kann sagen, dass es sogar ein wenig gewachsen ist. Ich habe mich ein wenig im Dorf umgesehen und sie hatten mittlerweile sogar einen vernünftig befestigten Marktplatz. Wenn ich mich zurück erinnere, als ich noch klein war, war dies eher ein matschiger Ort, den man nur mit hohen Schuhen durchqueren konnte. Allerdings, was ich dort sah, war nicht das was ich dort erwartet habe, denn es schien als würde man dort Sklaven verkaufen und das mitten auf dem Marktplatz. Ich habe es heute unterlassen mich dort einzumischen, denn ich musste nach Hause für meine Mutter und Schwester da sein. Ich habe es heute nicht über das Herz gebracht über die Münzen zu sprechen und habe es damit erst einmal auf sich beruhen lassen. Leider blieb nicht allzu viel Zeit allein mit Mutter und Schwester zu sprechen, denn der Hof selbst schläft nicht und es mussten die Tiere auch versorgt werden. So manches Tier schien heute allerdings auch in letzter Zeit nicht so recht zu fressen. Ob es daran liegt, dass Vater nicht mehr da ist?

Ruhe gut Tagebuch

4. Donnerstag im Gilbhart des Jahres 6591

Liebes Tagebuch,

ein neuer Tag war angebrochen und nachdem der Hof versorgt wurde bin ich ins Dorf aufgebrochen um mit dem Prediger die Vorbereitungen für Vaters Beerdigung zu treffen. Er hat mir ein wenig gezeigt, wie es in dem Dorf gehandhabt wird, da es hier doch eher beschränkte Mittel gibt. Ich habe ihn auch gefragt, nach dem Sklavenhandel auf dem Markt und er sagte, dass das Dorf sich gewandelt hat und hier nicht mehr so viele anständige Menschen Leben wie es einst der Fall gewesen ist. Hier verirren sich einige Gestalten hin die eher die Dunkelheit lieben, aber etwas tun dagegen sagt er wäre zwecklos. Ein wenig hörte es sich sogar an, als würde er sie verteidigen, als er davon sprach, dass sie das Dorf auch verteidigen würden gegen Angriffe und anderes, wenn es dazu kommt. Ich weiß nicht sicher, was ich davon halten soll auf der einen Seite würde das heißen Mutter und Schwester sind hier sicher, aber die ganzen dunklen Gestalten hier? Ich denke ich werde nicht weiter nachbohren, denn so kann ich wenigstens davon ausgehen, dass ihnen nichts Schlimmes widerfährt. Als ich wieder daheim ankam habe ich Mutter bezüglich des Geldes von Vater gefragt und sie erzählte mir, dass sie vor hätten sich für die Arbeit einen Sklaven zu kaufen. Ich verurteile das Halten von Sklaven, denn diese sind auch Menschen. Ich versuchte sie umzustimmen davon, dass es nicht richtig wäre, aber sie hatte sich bereits entschlossen und meinte, dass sie ihn auch gut behandeln würden genauso wie die Tiere auf dem Hof. Und das nennen sie dann gut behandeln? Ich mein die Tiere haben es gut ja, aber die sind auch keine Menschen!

Ruhe gut Tagebuch

5. Feuertag im Gilbhart des Jahres 6591

Liebes Tagebuch,

gestern war die Beisetzung von Vater und ich muss gestehen ich war etwas überrascht darüber, dass das ganze Dorf daran teilgenommen hat. Die Gemeinschaft scheint hier wirklich groß geschrieben zu werden und trotz der Worte des Predigers denke ich, dass es Mutter und Schwester hier gut gehen wird. Allerdings muss ich gestehen, dass ich wohl doch schon eher wieder ins Kloster zurückkehren werde, denn ich weiß das ich hier in den Dorf gegen meine eigenen Grundsätze verstoßen müsste, wenn ich es zulasse, dass Mutter sich einen Sklaven kauft. Es ist nicht so, dass ich sie nicht verstehen würde, aber Sklaverei ist einfach nicht richtig. So werde ich morgen bereits wieder ins Kloster aufbrechen. Ich hoffe, dass ich Mutter und Schwester widersehen kann und Mutter sich vielleicht doch noch gegen den Sklaven entscheiden wird. Nun aber werde ich erst einmal schlafen.

Bis morgen Tagebuch
Cassandra Rieves
Bischöfin von Vesper
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