Aborys Reise in unbekannte Gebiete

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Abory Landor
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Aborys Reise in unbekannte Gebiete

Beitrag von Abory Landor » Donnerstag 2. Juni 2022, 17:28

Ihr Vater lehrte sie schon immer, dass es wichtig sei neue Kulturen und deren Arbeiten zu entdecken um sich so selbst weiterzubilden und sich allein einen guten Stand erarbeiten zu können.

Dieser ist mittlerweile zu alt für solch eine Reise. Abory ist jedoch viel zu neugierig, neue Länder zu erkunden. Somit beschloss sie, diesen Schritt allein zu gehen.
Gemeinsam mit weiteren, wissbegierigen Menschen fuhr sie die Küste entlang bis sie das wilde Gewässer erreichten. Wie es der Name schon vermuten lässt ist die Fahrt sehr unruhig. Doch Abory ließ sich hiervon nicht abschrecken.
Die junge Frau lag auf dem Deck. Sie hatte ihre Augen geschlossen. Ihre Gedanken schweifen zurück und sie erinnert sich an früher. Sie sah sich selbst vor Freude strahlend mit ihrem Vater John durch den Wald laufen. Sie musste zu dieser Zeit ungefähr 7 Jahre alt gewesen sein. Seit Wochen schon hatte sie ihn täglich gefragt ob sie ihn einmal bei seiner Arbeit in der Mine begleiten darf. Nun war es endlich soweit, sie darf ihn endlich begleiten. Sehr glücklich hierüber läuft sie ihm leicht hüpfend und lachend hinterher.

Im Flackern des Kerzenscheins erblickt die kleine Abory plötzlich einen großen Erzhaufen. Darunter schien etwas begraben zu sein. Ängstlich blickt sie um die Ecke. Die Nachbarskinder, mit denen sie öfters spielte hatten ihr die abenteuerlichsten Geschichten von Ungeheuern erzählt, die in den Tiefen der Höhlen leben. Lange knorrige Arme und riesige Köpfe sollten diese laut deren Erzählungen haben.
Bei der Erinnerung daran muss sie leicht schmunzeln. Heute weiß sie es natürlich besser. Die Jungs hatten ihr einfach nur einen Schrecken einjagen wollen.
An jenem Nachmittag jedoch ging sie vorsichtig weiter. Sie versteckte sich hinter dem Rücken ihres Vaters. Ständig mit dem Gedanken an die Ungeheuer, lugte sie hin und wieder vorsichtig an ihm vorbei.
Ein paar Schritte von dem entdeckten Haufen entfernt wollte sie schon fast ängstlich weglaufen. Doch die beruhigenden Worte ihres Vaters hielten sie davon ab. Er erklärte ihr, dass es nur Holzscheite sind, welche wohl von einem anderen Minenarbeiter oder Vagabunden liegen gelassen wurden. Erleichtert hatte sie damals tief durchgeatmet.

Sie hielt ihre Augen weiterhin auf, falls sich doch noch jemand versteckt hielt. Plötzlich bemerkte das Mädchen etwas grünes funkeln. Neugierig ging sie darauf zu. Ihr Vater erklärte, dass es ein Turmalin ist. Da Abory diesen so schön fand, nahm sie diesen mit nach Hause.
Zu ihrem Geburtstag bekam Abory eine Kette mit einem Anhänger. Diese wird von einem fein gearbeiteten Anhänger in Form einer Spitzhacke geziert. Mittig ist ein grüner Stein eingesetzt. Hierbei handelt es sich um den Edelstein, den das Mädchen damals in der Mine gefunden hatte.


Seitdem war sie so begeistert von der Arbeit ihres geliebten Vaters, dass sie entgegen dem Wunsche ihrer Mutter, diesen immer häufiger dorthin begleitete. Wenn er nicht gerade in den Minen die Erze für seine Arbeiten abbaute und anschließend zu Barren verarbeitete, schaute sie ihm neugierig bei seinen Basteleien zu. Er stellte so viele tolle Sachen her. Nicht nur Beile und andere Werkzeuge für die Arbeiter. Auch andere Kleinigkeiten für andere Handwerker wie Nägel und Pfeilspitzen konnte er perfekt herstellen.

Ganz besonders hatten es ihr die schönen Schmuckstücke angetan.
Nirgendwo anders hätte sie einen besseren Lehrer finden können, als ihren geliebten Vater. Während der ganzen Stunden die sie zusammen saßen, lernte das Mädchen so viel.


Durch einen Ruck und lauten Schreien wurde die junge Frau aus ihren Träumereien gerissen. Der Kapitän schrie die Matrosen an, dass sie doch besser aufpassen sollten. Nun würden sie hier am Ufer feststecken.
Dennoch schafften es die Passagiere das Schiff zu verlassen.


Nachdem Abory nun schon lange einen ihr unbekannten Wald durchstreifte, kam sie auf ein Gasthaus zu. Durch den schon lange anhaltenden Hunger und Durst, führte ihr Weg direkt dort hinein. Leider traf sie niemanden an, daher suchte sie eines der Zimmer auf um dort die Nacht zu verbringen. Morgen würde sie dann ausgeruht die Umgebung erkunden.

Im Morgengrauen wurde sie vom Zwitschern der Vögel geweckt. Voller Vorfreude auf die Stadt, machte sie sich rasch fertig und ging hinaus.

Der Gardist am Tor machte sie darauf aufmerksam, dass sie in der Stadt sicherlich einige Aufträge für die Bürger erledigen könne. Diese warten wohl ständig darauf, dass sie Fremde für sich laufen ließen.

So ging sie wie empfohlen den Weg weiter. Von Schritt zu Schritt wirkte die Umgebung heruntergekommener. Hätte der Gardist ihr nicht den Weg gewiesen, wäre Abory sicherlich schon umgekehrt. Da entdeckte sie eine gepflegte Dame, wodurch sie etwas entspannter weiterlief.
Doch nicht viele Schritte weiter lungerten einige Wegelagerer herum. Einer war doch sogar so frech sie nach etwas Gold zu fragen. Dabei hatte Abory ihre Heimat nur mit dem notwendigsten verlassen. Erstmal musste sie sich selbst um Arbeit bemühen, um über die Runden zu kommen. Sie wolle ja nicht genauso wie die Witzbolde in der Gasse landen.

Einer der Verkäufer bot ihr sogleich einen, wie von der Wache schon genannten Laufburschen - Auftrag an. Da sie eh gerade nichts zu tun hatte, suchte sie den genannten Herren auf.
So verbrachte sie hin und her laufend einige Stunden in der Stadt. Immer wieder wollte jemand etwas von ihr. Als sie mittlerweile schon fast genervt fragte, was sie erledigen solle, kam dann doch ein Lächeln über ihre Lippen. Sie sollte doch tatsächlich einen Schürfer bei der Mine aufsuchen. Endlich würde sie den Ort kennenlernen, an dem sie sich von klein auf so gern aufhält. Voller Vorfreude suchte sie einen Händler, der ihr eine Picke verkauft.
Auch wenn dies bedeutete, dass sie direkt wieder einen Großteil ihrer hart erarbeiteten Münzen ausgeben musste. Die Aussicht auf eine Mine war es ihr alle Male wert.

Von Tag zu Tag wurden die Stadtwachen freundlicher zu ihr. Wo sie anfangs noch skeptische Blicke bekam, wurde ihr nun der Zutritt zur Oberstadt endlich nicht mehr verwehrt.

Dort fand sie auch eine Feinschmiedin, von der sie erhoffte einiges neues zu erlernen.
Sicherlich würde sie viele Stunden mit Arbeit verbringen müssen um an das Wissen dieser Dame heranzukommen.
Aber das tat sie ja gerne.

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