[Schreiben an seine Exzellenz, den Erzbischof]

Aushänge, Briefe und Schriftwechsel. Zu Kennzeichnen mit [Aushang] oder [Brief/Schreiben etc. an XY]
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Selim Danmar
Neuling
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[Schreiben an seine Exzellenz, den Erzbischof]

Beitrag von Selim Danmar » Mittwoch 24. Februar 2021, 18:17

Eine sauber und ordentlich verschlossene Schriftrolle wurde von einem Mann in Robe beim wachhabenden Offizier an den Toren zur Oberstadt abgegeben. Die Schriftrolle ist mit rotem Wachs in Form eines gestrichelten Kreuzes, dem Zeichen des Merrldyn, versiegelt. Bitte gebt dieses Schreiben in der Kathedrale ab. Der Inhalt ist ausschließlich den Augen der Exzellenz, des Erzbischofs vorbehalten. Nach der Aushändigung der Schriftrolle und einer wortlosen Übergabe eines kleinen Beutels mit klimpernden Münzen, wird die Schriftrolle sorgsam verwahrt und der in eine braune Robe gehüllte Mann schritt gemächlich zurück in die Unterstadt. Seine Gestalt wurde das letzte Mal vor den Toren der Kirche gesehen, hinter denen sie verschwand. Nach dem Brechen des Siegels würden folgende, sehr sorgfältig und sauber mit Tinte geschriebene Lettern mit einem leichten Schnörkel auf braunem Pergament zu sehen sein.

Seiner Exzellenz dem Hochwürdigsten Herrn Erzbischof,
ich wende mich als untertäniger Diener unseres Herrn und Erschaffer Merrldyn an Euch. Mit großer Besorgnis beobachte ich seit einiger Zeit die aktuellen Entwicklungen in unserer Stadt. Obgleich wir die Folgen der Pest mit Merrldyns Hilfe und Salus´Segen gut bewältigen können, haben kriminelle Machenschaften Einzug in Faringard gehalten. Mich erreichten Meldungen bezüglich einer kommenden Gerichtsverhandlung und obskuren Machenschaften eines Merrldyn-feindlichen Kultes. Es besorgt mich zutiefst, dass der Keim des Schattens so ungehemmt in unserer Stadt wachsen konnte. Eine weitere Sorge betrifft die Verteidigung des Marktviertels gegen mannigfaltige Gefahren jenseits des nördlichen Stadttores. Wir müssen uns nicht nur gegen Echsenmenschen, Harpyen und vogelfreye Banditen zur Wehr setzen, sondern auch die Kolonie der Minenarbeiter gegen die Bestien der Kavernen verteidigen. In diesen Höhlen lauert Unheil und eine mysteriöse, uns noch unbekannte Macht. Es drohen uns Gefahren innerhalb und außerhalb Faringards. Darum wende ich mich mit einer Bitte an Eure Exzellenz. Bitte helft mir, die folgenden von mir erdachten Dekrete, im Sinne unseres lichternen Herren, zu erlassen, auf dass wir das strahlende Bollwerk Merrldyns erhalten und sicherstellen.

I Kirchenasyl
In den Gebäuden der Kirche bekommt jeder Mensch, egal welchen Standes, unabhängig jeglicher äußerlicher Erscheinung, Unterschlupf und untersteht einzig und allein dem Urteil Merrldyns. Keine weltlichen Mächte erhalten Einzug in die heiligen Hallen. Bei aggressivem Verhalten, gewalttätigen Aktionen oder offensichtlichem Ausnutzen des Kirchenasyls kann eine Auslieferung an weltliche Mächte erfolgen.

II Monatlicher Kirchenzehnt
Ein jeder Gläubiger wird dazu aufgefordert, den zehnten Teil seines Ertrages der Kirche, im Sinne ihrer Erhaltung und der Erhaltung ihrer Dienstleistungen, abzugeben. Der Kirchenzehnt kann sowohl in barer Münze, in Waren oder Dienstleistungen erbracht werden. Die Nichterbringung des Kirchenzehnts führt bei mehrmaliger Verweigerung zu Konsequenzen. Bei physischen oder anders erklärlichen Einschränkungen werden individuelle Kompensationsleistungen erörtert. Die auf diese Weise gesammelten Mittel werden im Sinne der Allgemeinheit genutzt werden, beispielsweise zur Ausrüstung und Aufstellung heiliger Krieger, der Armenspeisung und der Instandhaltung von Gebäuden.


III Zugang zu kirchlichen Schriften
Die Schriftbestände und Liturgien der Kirche Faringards sind sehr spärlich. Zur Verteidigung der Stadt und Aufrechterhaltung normaler Zustände erbitte ich einen tieferen Einblick in die Gebete unseres Herrn auf dass seine Kraft durch mich fließen kann.


In tiefer Zuneigung und untertänigster Bewunderung erwarte ich Eure Antwort und werde mich ins Zwiegespräch mit unserem Herrn und Meister begeben.
Das Licht möge über uns scheinen und uns stets alle sich auftuenden Pfade beleuchten.

Hochachtungsvoll,

Selim Danmar

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